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Mainboards auf K7Jo.de

 

06.06.2003

Autor : Michael Meier

Layout : K7Jo

 

 NVIDIA nForce2

SPP-128 + MCP

Test des Soltek SL-75FRN2-L ( nForce2 ) 
 

Vorwort

Lieferumfang & Spezifikation

Layout & Installation

Stabilität & Übertaktung

Testplattform

Benchmarks
Speicherperformance, AGP-Performance,  IDE-Performance,  PCI-Performance

Benchmarks II. Teil (Overclocking)

Fazit

 

 

 

 

 

 

 

Vorwort

Mit dem Soltek SL-75FRN2-L stellen wir auf K7Jo.de nun bereits die dritte Platine mit dem nForce2 Chipsatz von NVIDIA vor. Nachdem das EPoX 8RDA+ und das MSI K7N2-L in unseren ersten nForce2 Tests durchweg gute bis sehr gute Leistungen erbringen konnte, waren wir natürlich besonders gespannt auf das neue Soltek Mainboard. Soltek genießt gerade unter den so genannten Overclockern einen ausgezeichneten Ruf.

Mit dem SL-75FRN2-L zielt Soltek dem entsprechend natürlich gewohnheitsgemäß auf den Kundenstamm, der seine Platine bis zum Anschlag ausreizen will. Allerdings soll wohl auch der kostenbewusste User erreicht werden, denn Soltek setzt auf dem hier vorliegenden Board die etwas abgespeckte  Variante der nForce2 Southbridge, nämlich "nur" die MCP ( EPoX 8RDA+ : MPC-T ) ein. Der User muss bei dieser Ausstattungsvariante also auf Features wie Firewire, Dual-LAN und digitaler Klangausgabe von Dolby Digital 5.1 verzichten. Im Gegenzug erhält man dieses Board allerdings schon für 89,- und kann sich trotzdem über die hervorragende Performance des nForce2 freuen. Wie sich das SL-75FRN2-L in unserem Test-Labor schlagen konnte, wollen wir uns im folgenden näher anschauen.

Wir bedanken uns an dieser Stelle recht herzlich bei Herrn Wetzel und der Firma Wetzel & Haag, dem Soltek Distributor schlechthin in Deutschland. Die Firma Wetzel & Haag ist als der erste deutsche Soltek Distributor bekannt, sie ist seit der Europa-Markt-Offensive von Soltek im Jahr 2000 "die" Anlaufstelle für das umfangreiche Sortiment an Sockel-A und Pentium Mainboards, war aber für den Endkunden bisher leider nicht per Online-Shop erreichbar. Es gibt aber Pläne, nach denen es den Anschein hat, dass Wetzel & Haag sich nun auch dem Endkunden-Markt öffnen werden. In diesem Zusammenhang wünschen wir der sehr sympathischen Firma einen guten Start für den im Bereich des Möglichen liegenden zukünftigen Online-Versand und bedanken uns - auch im Namen unserer Leser - sehr herzlich nicht nur für die Bereitstellung des Testmainboards, sondern auch gleich noch des brandneuen AMD XP2500+ Barton Prozessors mit dem wir diesen Test durchführen konnten.

 

Lieferumfang und Spezifikationen

Den Lieferumfang des Soltek Boards kann man schon als recht üppig bezeichnen. Es finden sich neben dem gelben Mainboard ein 80poliges IDE Kabel, ein Floppykabel, Treiber-CD , eine passende Gehäuseblende, ein ausführliches und gut bebildertes Handbuch,  ( leider nur in Englisch ), ein Quick-Installations-Guide ( mit deutschsprachigem Teil ), eine schicke Soltek-Tragetasche und besonders hervorzuheben: Eine Zusatz-CD mit Software im Werte von rund 320 $. Auf dieser CD befinden sich 5 hochwertige OEM-Vollversionen von  Programme wie "VirtualDrive7", "RestoreIT3 Lite", "PartititionMagic 6.0 SE", "DriveImage 4.0" und last but not least, "PC-cillin 2002".

 

Guter Lieferumfang des SL-75FRN2-L

 

Die Verbindung nach außen - im Bild von links nach rechts: Maus/Tastatur, 1x Parallel, 2x Seriell, Game-Port, Audio-Panel, LAN und 2x USB2.0

 

Die Spezifikationen des SL-75FRN2-L:

  • Sockel A für AMD AthlonTMXP, AMD AthlonTM und AMD DuronTM  Prozessor

  • nVidia AGPset (nForce2 SPP-128 + nForce2 MCP)

  • DDR DIMM x3 für PC333 und PC400 bis zu 3 GB 

  • Dual Speichercontroller ermöglicht 128bittige Speicheranbindung im Twinbank-Modus

  • 1x AGP 8X

  • 5x PCI

  • 6x USB 2.0 ( 4 x optional )

  • onboard Sound AC97 6-Kanal

  • LAN onboard 10/100Mbit

  • Ultra DMA 133  IDE

 

Layout und Installation

Das Layout des SL-75FRN2-L ist insgesamt sehr gut gelungen. Die Lage der IDE-Laufwerksanschlüsse hinter den Speicherbänken ist nahezu ideal. Häufig trifft man die Anordnung hinter den PCI-Slots an, was bei längeren PCI-Steckkarten schon mal zum "Verheddern" mit den IDE-Kabeln führen kann - nicht so beim Soltek-Board. Der Floppy-Anschluss liegt wieder einmal tief, aber dennoch nicht ganz an der Platinenunterkante. In meinem BigTower-Gehäuse konnte ich mein recht kurzes ( 30 cm ) langes Airflow-Floppykabel verwenden.

Sehr gute Positionierung der Laufwerksanschlüsse

Mit 5 PCI Slots bietet Soltek zwar Standardkost, jedoch dürfte dies in den meisten Fällen völlig ausreichen. Immerhin hat die Platine LAN und 6-Kanal Sound onboard. Wer in puncto Sound keine speziellen Ansprüche hat, kann sich so den Kauf zweier entsprechender PCI-Karten schon einmal sparen. Auf dem obigen Bild kann man links unten Lötpunkte für einen Serial-ATA Raid Anschluss nebst dazu gehörigem Controllerchip sehen. Dieses Feature bleibt dem umfangreicher ausgestatteten Schwestermodellen mit RAID, dem SL-75FRN2-R/RL vorbehalten.

Fünf PCI-Slots bieten ausreichende Erweiterungsmöglichkeiten

Trotz der "nur" 5 PCI Slots wird es in Richtung AGP-Slot etwas eng. Der Wechsel von Speichermodulen klappt zwar auch bei eingebauter Grafikkarte, jedoch ist dann schon viel Fingerspitzengefühl erforderlich. Bei überlangen Modellen ( GF4Ti4600 ) , dürfte ein Wechsel von Speichermodulen nicht mehr möglich sein, ohne den 3D-Beschleuniger vorher auszubauen. Eine Arretierungsvorrichtung ( Hebel/Schieber ) für die Grafikkarte war auf unserem Test-Muster allerdings nicht vorhanden.

Farblich codierte DIMM-Bänke ( 3x 184pinnige Bänke für PC2100-PC3200 ). Bei überlangen Grafikkarten ( Ti4600 ) gelingt das Nachrüsten/Wechseln von Speichermodulen nicht mehr, ohne vorher die Grafikkarte auszubauen

Für den Speicherausbau bietet das SL-75FRN2-L insgesamt drei Speicherbänke für Speichermodule der Typen PC266 bis PC400 mit einem Gesamtspeicherplatz von bis zu 3 GByte. Dabei gibt es von Seiten des Herstellers keinerlei Einschränkungen, was die Bestückung mit PC400 angeht. In der Tat konnte man bei unserem Testboard alle drei Bänke mit PC400 Speicher "vollstopfen", ohne dass es Stabilitätsprobleme gab. Hierfür sollte aber freilich hochwertiger Markenspeicher verwendet werden - in diesem Fall vertraute ich wieder einmal auf den sehr zuverlässigen Kingston Value RAM. Zugegebener Maßen sollte man bei Vollbestückung mit den RAM-Timings dennoch etwas moderater umgehen. Wer den Dual-Channel Modus des nForce2 nutzen möchte, wird sich über die farbliche Codierung der entsprechenden zu bestückenden Speicherbänke freuen. Sehr hilfreich und ausführlich wird die Verfahrensweise zur Aktivierung des Dual-Channel-Betriebs aber auch noch im Handbuch erläutert. Der DIMM-Slot 3 ist der so genannte Master Dual-Channel Slot. Das heißt, DIMM 3 muss zwingend mit einem Speichermodul belegt werden, um überhaupt den entsprechenden Modus zu aktivieren. Wer nur die Speicher-Slots 1 und 2 bestückt, verbleibt im etwas weniger performanten Single-Channel Modus.

Einen ( zumindest optisch ) reizvollen Weg beschreitet Soltek bei der Kühlung der nForce2 SPP Northbridge. Während viele Hersteller auf eine Passivlösung vertrauen, setzt Soltek auf einen Aktivkühler im schmucken goldfarbenen Outfit - passend zum Design der so genannten "Golden Flame"-Reihe aus dem Hause Soltek. Freunde möglichst leiser Systeme mögen eventuell zunächst die Nase rümpfen, dennoch ist der verbaute Lüfter angenehm leise. Im unteren Bild sieht man des weiteren, dass auch Soltek auf eine zusätzliche Stromversorgung über den 12 V Stecker setzt. Für einen stabilen Spannungshaushalt ist dies sicher eine förderliche Lösung, wie wir sie auch schon auf dem MSI K7N2-L vorgefunden haben. Die Positionierung des Netzteilanschlusses ist dabei aber nicht ideal geraten. Wie wir aber immer wieder erwähnen, ist hier auch ein wenig das Geschick des Users gefordert - wer sich etwas Zeit und Ruhe nimmt, dem wird auch bei diesem Board leicht eine vernünftige Kabelverlegung gelingen.

 

Aktive, aber dennoch angenehm leise Kühlung der nForce2 SPP Northbridge

 

Die MCP Southbridge ( A3 Stepping )

 

Sehr gut gefallen hat mir die klare, gut lesbare Kennzeichnung der Anschlussleiste für die Steckerverbindungen zum Gehäuse. Auf dem goldfarbenen PCB der Platine hebt sich die Beschriftung auch sehr klar ab. Ebenfalls positiv ist der sehr großzügige gestaltete Freiraum rund um den CPU-Sockel. Die Montage unseres neuen "Arctic Cooling Copper Silent" ging reibungslos vonstatten. Weniger erfreulich ( zumindest aber konform zu den Vorgaben seitens AMD ) ist das Fehlen von so genannten mounting-holes für schwere Kühlermodelle, die mit der Platine verschraubt werden müssen. Besitzer entsprechender CPU-Kühler schauen beim SL-75FRN2-L in die Röhre.

Sehr gute Platzverhältnisse um den Sockelbereich, aber leider keine mounting holes

Was Jumper angeht, so kann man das Layout des Soltek-Boards nicht als "jumperless" bezeichnen. Neben dem klassischen Clear CMOS Jumper gibt es gleich drei weitere Jumper. Diese regeln z.B. die CPU-Frequenz ( 100 / 133 oder 166 MHz ), die Aktivierung/Deaktivierung des Soltek eigenen ABS Überhitzungsschutz-System, sowie das Einschalten des Rechners über Tastatur/Maus. Zur Ehrenrettung Solteks muss aber gesagt werden, dass sich all diese Funktionen auch bequem vom Bios aus einstellen lassen. Der Anwender wird also kaum jemals in die Verlegenheit kommen, diese Jumper setzen zu müssen.  

Jumperanleitung zur Wahl des FSB

Wer sich beim Overclocking ( dazu später mehr ) einmal völlig vergriffen hat, oder gar ein BIOS "verflasht" hat, der wird sich zumindest über die Möglichkeit freuen, unter Umständen lediglich einen neuen Bios-Baustein bestellen zu müssen. Soltek verwendet ein gesockeltes BIOS, so dass man im schlimmsten Falle nicht unbedingt das ganze Board zur Reparatur einschicken muss.

Großzügig gibt sich die Platine bei den zur Verfügung stehenden Lüfteranschlüssen - es sind gleich drei vorhanden. Beim onboard Sound setzt Soltek auf eine 6 Kanal Lösung die über AC97 Codec ausgegeben wird. Eine S/PDIF Digitalaudioschnittstelle onboard gibt es nicht - der Sound an sich ist nicht überragend, aber immer noch besser als der auf dem von uns zuletzt getesteten ASRock K7S8X (Anmerkung der Redaktion: Auch einen Tick besser/klarer als der Sound vom EPoX 8RDA+). Etwas schade finden wir, dass Soltek lediglich zwei USB 2.0 Anschlüsse über die Gehäuseblende nach außen führt. Um weitere 4 mögliche USB 2.0 Schnittstellen nach außen zu leiten bedarf es einer USB-Slotblende, die aber leider nicht im ansonsten großzügigen Lieferumfang enthalten  ist, sondern nur als Sonderzubehör geordert werden kann.

 

Stabil, sehr schnell und für Übertakter ausgezeichnet geeignet ...

Das Board läuft bei spezifikationsgerechten Betrieb und Speicherbestückung absolut sauber und solide und dazu noch verdammt schnell ! Für Overclocker bietet das Soltek SL-75FRN2-L ein sehr gutes Bios mit mannigfaltigen Möglichkeiten. Im Prinzip gleichen sich natürlich die Biose aller nForce2 Platinen sehr stark, da nVidia sehr starken Einfluss auf die Bios-Programmierung nimmt und kein Hersteller ein eigens programmiertes Bios integrieren kann, das nicht zuvor von nVidia abgesegnet wurde. Die Kunst ist jedoch, Overclocking-Optionen derart zu integrieren und zu programmieren, dass sie auch unter extremsten Bedingungen noch einen stabilen Betrieb ermöglichen.

Mit WCPUID kann man die neuste Revision des nForce2 Chipsatzes erkennen: Das C1 Stepping

Ein erster Blick ins Bios zeigt, dass Soltek auch mit diesem Board wieder reichlich "Spielzeug" für den Overclocker bereit hält. Allerdings gibt es auch einige kleine Schwächen, wie wir sehen werden. Folgende wichtigste Optionen lassen sich, stark zusammengefasst, beeinflussen :

Einstellungen für Multiplikator und Spannungen ... alles was das (OC-) Herz begehrt

 

Der FSB lässt sich nicht ganz stufenlos bis zu 250 MHz erhöhen

 

Die AGP-Frequenz kann zwischen 50 und 120 MHz fixiert werden ...

 

... und die AGP-Spannung lässt sich bis auf 1,8 V hochsetzen

 

Wahl des CPU-Multiplikators

 

Menü für die CPU-Spannung

 

Justage der Speicherspannung

 

Selbst die I/O-Spannung lässt sich justieren

 

Wie man sieht, bietet Soltek dem User einiges an Optionen im Bios. Damit lässt sich ein System fast ideal tunen. "Fast" ideal deshalb, weil hartgesottene Overclocker sicherlich etwas enttäuscht über die eingeschränkten Möglichkeiten der Spannungsjustagen sein dürften. Lediglich 1,85V vCore sind nicht das Gelbe vom Ei und auch die Einflussnahme auf die Speicherspannung mit max. 2,8 vDimm bleibt im Rahmen dessen, was auf vielen Boards mittlerweile zum Standard gehört.

Immerhin gibt es die Möglichkeit mit der I/O-Spannung ( auch die VDD Voltage genannt ) zu spielen, freilich sollte man mit dieser Option sehr vorsichtig umgehen ! Gut gefallen kann z.B. die Fixierung des AGP-Taktes. Der Rest des Bios liegt im Rahmen dessen, was man nahezu zwangsläufig auf jeder nForce2 Plattform antrifft. Dazu gehören u.a. umfangreiche Optionen zur Regelung der Speicherlatenzen.

 

Die Soltek-eigenen Thermalschutzfunktion ABS II im Bios - bei Erreichen einer voreinstellbaren Temperatur der CPU, schaltet das System ab

 

Ein Tool für das Hardware-Monitoring ist von Soltek auch bedacht worden

 

Testplattform

 

 

 

 

Testkonfiguration: Windows ME

 

Mainboard

Soltek SL-75FRN2-L

CPU

AMD XP 2500+

RAM

2x256 MB  Kingston KVR400X64C25 PC400 

Grafikkarte

Sapphire RADEON 8500 LE

CPU Kühler

Arctic Cooling Copper Silent

Netzteil

Sirtech 340 W

Sound

onboardsound ALC 650Codec 6channel

Netzwerkkarte

onboard LAN

Festplatte Western Digital 20 GB 200 EB

 

Benchmarks

Für den Benchmark-Abschnitt kommt erstmalig auf K7Jo.de eine Barton-CPU zum Zuge. Es handelt sich um einen XP 2500+ mit dem wir nun erstmals in der Lage sind, ganz offiziell mit FSB 166 zu testen. Als Vergleichsplatine wurde wieder das mir von EPoX freundlicherweise für Referenz-Messungen überlassene 8RDA+ mitgebencht. Soweit nicht anders angegeben, wurde im Synchron-Modus bei 166 MHz ( CPU / RAM ) getestet. Zwar führten wir auch sämtliche Tests mit 166/200 MHz durch, jedoch zeigt sich erneut, dass die optimale Leistungsentfaltung bei Verwendung einer FSB333 CPU nur dann eintritt, wenn parallel auch PC333 Speicher verwendet wird ( oder schneller, im PC333 Modus betriebener, PC400 Speicher ).

 

1. ) Speicher-Performance

SiSoftSandra 2002      

Der Standard Sandra MemBench wurde bei synchroner Taktung 166/166 MHz durchgeführt. Der verwendete Speicher ( 2x256 MB Kingston Value RAM PC400 ) lief bei CL2 auf 166 MHz. Schon in diesem ersten Bench kann das Soltek Board überzeugen.

 

Bench 32

Bench32 ist zwar schon ein etwas älteres Programm, prüft aber ähnlich wie Sandra2002 den Datendurchsatz beim RAM und zusätzlich die Festplattenperformance. Außerdem läuft das Programm nicht so schnell durch wie Sandra, sondern ermittelt seine Ergebnisse aus mehreren Einzelmessreihen. Wieder kann sich das SL-75FRN2-L vor der EPoX-Platine platzieren.

 

2. ) AGP-Performance 

3DMark2001SE

Im 3DMark2001SE, der die Direct3D Schnittstelle bedient, wird vornehmlich die AGP-Performance des Boards geprüft, vor allem in der niedrigeren Auflösung, kann man den Einfluss der verwendeten Grafikkarte etwas ausfiltern. Allerdings sollte man für einen Mainboardtest den 3DMark2001SE auch nicht überbewerten. Dennoch: Auch hier setzt sich der in den ersten beiden Benches angedeutete Trend fort - Soltek knapp vor EPoX.

 

3DMark99

Beim alten 3DMark99 Max bleibt der Einfluss moderner Grafikkarten-Technik weitestgehend außen vor. Hier zählt allein die Fähigkeit des Mainboards, die Daten zwischen CPU, RAM und AGP-Port hin- und herflitzen zu lassen. Es bestätigt sich, was schon im 3DMark2001SE deutlich wurde: Die Soltek-Platine bleibt bisher uneinholbar.

 

Unreal Tournament 2003

Spiele sind immer noch eine der Hauptanwendungen am heimischen Computer. Daher nutzt man Spiele-Benchmarks sehr gerne, um die so genannte „Real-world-performance“ zu testen. Als Benchmark kommt UT2003 zum Einsatz, das generell gerne verwendet wird. Ich möchte hier aber ganz deutlich zu bedenken geben, dass gerade bei Mainboardtests so genannte Spiele-Benchmarks eine eher untergeordnete Rolle spielen sollten, da hier immer doch sehr stark die jeweils verwendete Grafikkarte mit hineinspielt - auch wenn man dies durch Verwendung möglichst geringer Auflösungen und Farbtiefen etwas einzugrenzen versucht. Entscheidend sind natürlich wie immer bei Vergleichen, nicht die Absolut-Werte, sondern die Ergebnisse in Relation zur Leistung der Mitbewerber.

Auch hier sehen wir wieder einen leichten Rückstand des Referenzboads EPoX 8RDA+. Bedenken sollte man jedoch, dass es sich lediglich um 1 (!) fps handelt. Ein "Rückstand" gegenüber dem Soltek SL-75FRN2-L, der durchaus im Bereich der Messungenauigkeit fällt und im praktischen Spielealltag niemandem auffällt !

 

3. ) IDE-Performance 

Bench 32

Bench32 ist zwar schon ein etwas älteres Programm, prüft aber ähnlich wie Sandra2002 den Datendurchsatz beim RAM und zusätzlich die Festplattenperformance. Außerdem läuft das Programm nicht so schnell durch wie Sandra, sondern ermittelt seine Ergebnisse aus mehreren Einzelmessreihen. In diesem Benchmark muss die Soltek-Platine erstmals zurückstecken. Jedoch sind die Unterschiede zwischen beiden Mainboards wiederum minimal.

 

WinAce

In diesem Test haben wir ein ca. 100 MB großes Datenpaket bestehend aus mpeg2-Dateien mittels WinAce packen lassen. Gemessen wurde die dazu benötigte Zeit - logischer Weise ist hier also ein kürzerer Balken der bessere Wert. Das Soltek SL-75FRN2-L kann den Konkurrenten aus dem Hause EPoX 3 sec. in der Packzeit abnehmen.

 

4. ) PCI-Performance 

Wir haben uns hier für einen zwar simplen, aber dennoch leicht nachvollziehbaren Testaufbau entschieden. Zu diesem Zweck setzen wir auf den Testkandidaten einen PCI/IDE Controller ein, an den wir eine ATA100 Festplatte hängen und bei dieser einmal ohne und einmal mit Last auf dem PCI-Bus die Schreib- und Leseraten messen. Zum Einsatz kommt der PROMISE Ultra 133 TX2 Controller.

Als Software nutzten wir HD-Tach zur Ermittlung der Read-Burst-Geschwindigkeit, sowie den Passmark-Performance-Test ( Disk-Test) . Interessant sind hier vor allem die Schreib-Raten der am PCI-Controller hängenden HDD. Uns ist klar, dass eine exakte Messung der PCI-Bus-Performance kaum möglich ist, dennoch können wir mit diesem Verfahren zumindest vergleichbare, tendenzielle Resultate liefern. Die Bedeutung der PCI-Performance wird oft unterschätzt, oder zu wenig beachtet. Leider, denn Bedeutung hat sie schon - jetzt werden sicher viele User fragen : "Wofür ? Was interessiert mich die PCI-Performance ? Für mich zählt nur der Speicherdurchsatz !" Den ewigen Jüngern des Sandra Memory Benches kann man hier nur zurufen, dass die PCI-Performance zumindest eine z.T. wesentlich praxisbezogenere Bedeutung hat, als der reine Speicherdurchsatz. Gerade User, die viel Multimedia-Anwendungen auf ihrem PC laufen lassen, wissen davon ein Lied zu singen. Video- und Audio-Freaks, die teilweise hohe Lasten auf dem PCI-Bus erzeugen, schätzen einen Chipsatz, der Ihnen in dieser Beziehung gute Performance bringt mehr als den reinen Speicherdurchsatz einer Platine.

 

HD - Tach

Bei der Messung der ReadBurst-Speed liegen beide Kandidaten relativ dicht beisammen. Das EPoX-Board kann sich bei der Messung ohne Last zwar den ersten Platz sichern, bei zusätzlicher Last auf dem PCI-Bus baut es aber verhältnismäßig stärker ab, als die Soltek-Platine.

 

Passmark Disk-Test

Gegenüber über unseren letzten Tests in dieser Disziplin ( in der Review des ASRock K7S8X ) konnte das EPoX 8RDA+ mit neueren Bios-Versionen, die damals festgestellte PCI-Schwäche deutlich verbessern. Dennoch zeigt sich nach wie vor eine leichte Schwäche bei den ermittelten Schreibraten. Die Soltek-Platine schneidet hier ungleich besser ab.

 

Benchmarks II. Teil (Overclocking):

Auf Grund von Nachfragen haben wir die Benchmarks um weitere Ergebnisse erweitert, u.a. wird nun auch mit FSB 200/200 MHz getestet. Wer noch weitere Benchmarks sehen möchte, kann eine zweite Seite der Review aufrufen  ... hier Anklicken !

 

Fazit

 

Das Soltek SL-75FRN2-L kann durchweg überzeugen. Es bietet zu einem günstigen Preis von mittlerweile 89,- €, die Möglichkeit, sich einen leistungsstarken Office- , Multimedia- oder Spielerechner aufzubauen. Das SL-75FRN2-L überzeugt durch eine, in allen getesteten Anwendungen, hohe Performance.

 

Das Board dürfte damit zu den schnellsten, erhältlichen nForce2 Platinen gehören. Die Platine läuft zudem sehr stabil, stellt allerdings auch einige Ansprüche an den verwendeten Speicher. Während mit unseren Samsung und Kingston Modulen keine Probleme auftraten, wollte das Board mit GeIL-Speicher nicht so richtig "rund" laufen. Jähe Abstürze im 3DMark 2001 SE zeugten davon. Hier kommt auch eine kleine Schwäche des SL-75FRN2-L zum Trage: Würde das Board noch bessere Spannungsjustagen bieten ( z.B. höhere vDimm - Werte ), hätte sich u.U. auch der GeIL Speicher "zähmen" lassen können. Sehr gut gefallen kann wiederum die üppige Software-Ausstattung, wo Soltek wirklich nicht gespart hat.

 

Bei der gebotenen, hervorragenden Performance und dem günstigen Preis fallen kleinere Schwächen ( die es bei jeder Platine gibt ) kaum ins Gewicht. Wir verleihen daher den K7Jo-Preis/Leistungs-Award.

 

 

PRO:

  • stabiles Betriebsverhalten 

  • Barton-Unterstützung

  • 6 Kanal-Sound

  • LAN onboard

  • CPU Schutzschaltung

  • guter Preis

  • gute IDE- und PCI-Performance, sehr gute Overall-Performance

  • gute Overclocking-Funktionen

  • umfangreiches, hochwertiges Softwarebundle

  • gute Platzverhältnisse rund um den CPU-Sockel

 

CONTRA:

  • kleinere Layout-Schwächen ( fehlende mounting-holes / Position Netzteil-Anschluß )

  • nur 2 USB 2.0 Anschlüsse in der Gehäuseblende, kein USB-Slotblech im Lieferumfang

  • wenig flexible Spannungsjustagen per Bios

 

Als letzte Info noch ein nicht unwichtiger Tipp für Kaufinteressenten: Wer das neue SL-75FRN2-L am Deutschen Markt sucht ( Achtung! Es gibt auch noch den Vorgänger mit dem älteren Chipsatz-Stepping, das SL-75FRN-L ohne die "2" ) wird kaum Anbieter finden - deshalb hier für unsere Leser der nicht leicht zu findende "Weg" zu dem ältesten Soltek Händler Deutschlands, der Firma Wetzel & Haag. Die Kontaktwege für eine Bestellung des Soltek lauten wie folgt.

 

E-Mail: info@weha-vertrieb.de / Telefon: 07251 618180 / Fax: 07251 946632

 

 

 

 

Hier geht's zu unserer Review des Soltek SL-75DRV5: Klick !

 

 

 

ENDE

 

 

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