Einleitung
Nachdem wir hier auf K7Jo.de erst kürzlich
Corsair-Speicher
vorstellen konnten, erreichte uns nun ein Modul des Herstellers
Kingston Technology. Es
handelt sich hier um ein 512 MB PC400 Modul mit
einer CAS Latency von 2,5.
In den vergangenen zwei Wochen hatte ich Gelegenheit den Speicher
auf dem nForce2 Mainboard
K7N2-L von
MSI zu testen.
Der Kingston Speicher stammt aus der so genannten "Value
RAM" Produktlinie - laut Firmenphilosophie bieten diese
Speichermodule hohe Kompatibilität und Performance zu
einem günstigen Preis. Schauen wir uns im Folgenden doch einmal kurz
an, inwieweit diese Aussage zutrifft.
Betrachtet man sich das Kingston Modul zunächst einmal rein
äußerlich, so fällt auf, dass man im Gegensatz zu z.B. Corsair, auf
eine Extra-Kühlung der Speichermodule verzichtet. Es gibt hier keine
Kühlbleche, sondern nur das "nackte" Modul. In der Tat scheint eine
solche Kühlmaßnahme im vorliegenden Fall nicht erforderlich zu sein.
In unseren Praxis-Tests zeigte sich der Kingston Speicher auch ohne
Passiv-Kühlung mittels Heat-spreader als außerordentlich stabil.
Als Speicherchips kommen beim vorliegenden Test-sample
Winbond-Chips mit einer Zugriffszeit von 5 ns
zum Einsatz, was genau einer Speicherfrequenz von 200 MHz
entspricht.
Auch Kingston legt großen Wert auf eine harte und aufwendige
Qualitätsprüfung. So müssen sich die Speicher-Riegel wochenlangen,
strengen Tests auf der hauseigenen
AgilentÒ
83000 Plattform unterziehen, um sicher zu stellen, dass die
Module auf allen aktuellen Mainboards stabil laufen, die PC400
unterstützen. Kingston prüft dabei nach eigenen Angaben, dass
die Module "den Spezifikationen" entsprechen - eine etwas kühne
Aussage, denn bis heute existiert keine strenge und
einheitliche PC400 Spezifikation laut
JEDEC.
Performance & Stabilität
Wie sieht es nun im Einzelnen mit Performance und Stabilität
des Kingston KVR400X64C25 aus ?
Als Testplattform
wählten wir das von uns im gleichen Zeitraum getestete Mainboard MSI
K7N2-L, welches als nForce2 Plattform offiziell PC400 unterstützt.
Das MSI Board bietet zudem gute Übertakter-Optionen und eine
Vielzahl von Speichertunig-Möglichkeiten. Test-CPU war wie bei
unseren üblichen Mainboard-Reviews unser freigeschalteter Athlon XP
1500+, so dass wir uns mittels Herabsenkung des Multiplikators auch
an höhere ( synchrone ) Taktungen heranwagen können.
Gemessen haben wir den
Speicherdurchsatz mit dem bekannten Programm Bench32,
welches aus fünf Einzelmessreihen einen Mittelwert auswirft, der
unserer Meinung doch präziser und konstanter ist, als der populäre
SiSoft Sandra Speichertest. In der nachstehenden Tabelle haben
wir die geprüften Systemtaktungen angegeben. Dabei haben wir CPU und
Speicher in den gängigsten synchronen und asynchronen
Takt-Verhältnissen geprüft.
Zu guter letzt versuchten wir den
Kingston Speicher moderat zu übertakten. Hierbei setzten wir den
Speichertakt auf 208(416) MHz hoch . Zur Veranschaulichung der
tabellarisch erfassten Messwerte haben wir anschließend das
Ganze noch einmal in Diagramm-Form präsentiert.
Benchmarks
Die Nummern der Messreihen im Diagramm entsprechen
dabei den Speicherzugriffszyklen, wie sie in der Tabelle aufgelistet
sind. Naturgemäß sieht man den größten Performance-Sprung beim
Wechsel von der asynchronen Taktung ( 133/166 MHz CPU/RAM )
auf die synchrone Taktung mit 166 MHz. Die asynchrone Taktung von
166/200 MHz bringt wieder einen leichten Performancerückgang. Erst
bei unserer finalen Taktung von 166/208 MHz ist wieder ein
deutlicherer Performance-Anstieg zu verzeichnen.
Was fällt auf ? Zum einen, dass der
Kingston KVR400X64C25 obwohl nur als CL2,5 gelabelt, auch noch
bei 200 MHz mit einer CAS Latency von
2.0 absolut sauber und störungsfrei lief. Erst bei
unserer Übertaktung auf 208 MHz mussten wir auf CL2,5
herunterschalten. Doch zeigte sich das Kingston-Modul auch
hier noch recht flott auf den Beinen und konnte nochmals klar in der
Performance zulegen. Auf der anderen Seite konnten wir aber auch
auch die Eigenart beobachten, dass der Kingston-Speicher zumindest
beim vorliegenden Test-sample, kaum mit einem Performancegewinn auf
die Einstellung CL2 reagiert. Offensichtlich ist hierfür eine sehr
strikte SPD-Programmierung verantwortlich. Leider war uns dieses mal
kein AIDA32-screenshot vergönnt, denn bezeichnenderweise wollte das
Tool die SPD-Daten nicht auslesen.
Fazit
Kingston
Technology bietet mit dem KVR400X64C25 ein äußerst
zuverlässiges und flottes Speichermodul zum vernünftigen
Preis an. In unserem Test lief das CL2,5 Modul auch bei 200 MHz noch
mit einer CAS Latency von 2.0 absolut sauber und stabil. Dies
verdankt der Speicher wohl nicht zuletzt auch den äußerst intensiven
Qualitätsprüfungen beim Hersteller.
Auch der Übertakter
kann mit dem Kingston Speicher zufrieden sein - auf unserem
MSI K7N2-L nForce2 Mainboard erreichten wir ohne Probleme 208 MHz
bei CL2.5, ohne dabei die Speicherspannung anheben zu müssen und das
nochmals mit einem deutlichen Performance-Anstieg gegenüber der 200
MHz-Taktung ! Insgesamt ein sehr empfehlenswerter Vertreter
der PC400-Klasse, der vor allem durch hohe Stabilität
glänzt !
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