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Mainboards auf K7Jo.de

 

01.01.2003

Autor : Wilhelm Sassenberg

Layout : K7Jo

 

SiS® 648

Intel® i845PE

Shuttle AS45GTR und QDI PlatiniX 2E/333

P4 auf K7Jo.de, oder: Unverhofft kommt oft

Einleitung

Systemkonfiguration

SHUTTLE AS45GTR

Spezifikation und Ausstattung

Montage und Inbetriebnahme

Betrieb

Übertakten

QDI PlatiniX 2E/333

Spezifikation und Ausstattung

Montage und Inbetriebnahme

Betrieb

Übertakten

Der Vergleich

Benchmarks

Fazit

 

 

 

Einleitung

 

Manchmal kommt es zu seltsamen Zufällen, so wie in diesem Fall, als uns QDI PlatiniX 2E/333-6A (im Folgenden "QDI" genannt) vorlag und zur selben Zeit im Kreise der Verwandtschaft ein Intel P4 2,4 GHz samt Shuttle AS45GTR (im Folgenden "Shuttle" genannt) benötigt wurde. So fasste die Redaktion den schnellen Entschluss einerseits erstmals ein P4-Mainboard vorzustellen, andererseits gleich mit einem Doppeltest zu starten.

 

Der folgende Artikel befasst sich zwei aktuellen mit Hauptplatinen für Intels P4. Zum einen Shuttles AS45GTR mit SiS 648, zum anderen QDIs PlatiniX 2E/333-6A mit Intel i845PE, also die derzeit aktuellen und meistverkauften Chipsätze für den P4, sieht man einmal von Intels Granite Bay Chipsatz ab, der erst langsam auf den Markt dringt.

 

Für die Bereitstellung des QDI PlatiniX 2E/333-6A möchten wir uns an dieser Stelle bei der Firma Legend QDI herzlich bedanken.

 

Der Übersicht halber werden wir zunächst jedes Mainboard einzeln vorstellen, ehe wir zum direkten Vergleich mit absolut identischer Konfiguration übergehen.

 

 


 

Systemkonfiguration

 

Mainboards QDI PlatiniX 2E/333-6A und Shuttle AS45GTR
Arbeitsspeicher 1 x Samsung 512MB DDR400, CL 2,5
CPU Intel P4, 2400 MHz / 533, 133 MHz FSB
Graphik AGP: Radeon 9000Pro, 64MB, TV-in/-out, DVI-I
Soundkarte onboard AC97 5.1 (QDI), onboard Realtec ALC650 (Shuttle)
Laufwerke IBM DTLA 20GB, U100; Teac 16/48 DVD, LiteOn 48x CDRW, 1,44MB FDD
Externe Peripherie Logitech Pilot Maus, Monitor.: Iiyama Vision Master 451

 

 


 

 

Shuttle AS45GTR

 

 

Spezifikation und Ausstattung Shuttle AS45GTR, SiS 648


Chipsatz
SiS648 für Pentium 4 Prozessoren im Sockel 478
Northbridge: SiS648 und Southbridge: SiS963
Sockel 478 CPU Unterstützung
Intel Pentium 4 Prozessor (Willamette oder Northwood) und P4 Celeron
mit 400MHz oder 533MHz FSB (100 bzw. 133MHz Quad-Datarate-Verfahren)
erfolgreich getestet mit: P4 Celeron bis 1,8 GHz, P4 (Willamette 256KB Cache) bis 2,2GHz,
P4 (Northwood 400MHz FSB) bis 2,5GHz und P4 (Northwood 533MHz FSB) bis 2,8GHz
Erweiterungssteckplätze
1 x AGP Pro Steckplatz unterstützt 8X Modus
5 x 32 Bit PCI (v2.2)

Onboard IDE Controller
2-Kanal Enhanced PCI IDE-Controller für bis zu 4 IDE-Geräte
unterstützt UltraDMA/133 (ATA133)

ATA133-RAID-Controller
2-Kanal RAID-Controller High Point 372 für bis zu 4 IDE-Geräte
unterstützt UltraDMA/133 (ATA133)
unterstützt RAID-Modi 0, 1 und 0+1

Serial-ATA-Controller
2x Marvell 88i8030 Serial ATA Controller
unterstützt 2 Festplatten mit Serial-ATA-Schnittstelle
für bis zu 1,5Gbit/s Transfergeschwindigkeit

Integrierte Multikanal Audio Funktion:
onboard Realtek ALC650 6-Kanal Audio Funktion
konform mit Spezifikation AC'97 v2.2
 

Anschlüsse am Backpanel: Line-In, Line-Out, Mikrofon, MIDI/Gameport, Line in/out, Mikrofon
Anschluß am Slotblech: für Bass/Center, Slotblech wird optional mitgeliefert
Anschlüsse onboard: Audio-Eingang für CD-ROM, AUX, SPDIF
Backpanel-Anschlüsse (Standard-Blende)
1 x PS/2-Maus
1 x PS/2-Tastatur
1 x Parallel (SSP/EPP/ECP)
2 x Seriell (16550 kompatibel, Fifo)
2 x USB 2.0 (vier weitere onboard)
Audio: Line-In, Line-Out, Mikrofon, MIDI/Gameport

Onboard-Anschlüsse
1 x Diskette
4 x USB 2.0 (zusätzlich zu den beiden Backpanel-Anschlüssen)
3 x Firewire IEEE1394 (optional mit Slotblech mit 2 Anschlüssen)
1 x CD-in und 1 x Audio-Hilfseingang (Aux)
1 x SPDIF
3 x Lüfter (CPU, AGP, Chipsatz)


Hauptspeicher
3 x 184-Pin DIMM-Sockel
für PC1600 (DDR200), PC2100 (DDR266) oder PC2700 (DDR333) DDR SDRAM Speicher
unterstützt Module der Größen 128, 256, 512 und 1024MB
unterstützt 6 Bänke mit 100, 133 oder 166MHz Taktfrequenz bis zu einer Gesamtkapazität von 3GB

Hardware-Überwachung
CPU-Temperatur, Systemspannungen und Lüfterdrehzahl können überwacht werden
Übertakterfreundlich
CPU-Takt: 100...165MHz in 1MHz-Schritten
CPU-Taktverhältnis: 10...24
CPU/DRAM-Taktverhältnis: 1:1, 3:4, 3:5, 1:2
CPU Vcore: 1,1 ... 1,825V und höher 1,85V: 1,85 ... 2,40V
Vdimm = 2,55 ... 2,75V
mit zwei praktischen onboard-Tastern für Reset und Power-on

BIOS
Award/Phoenix-BIOS auf 2 MBit Flash EPROM
IRQ-Einstellung automatisch oder manuell möglich
ATX-Netzteil-Anschluss
Standard 20-Pin-ATX-Netzteil-Anschluss
Zusätzlicher 4-Pin-Anschlussfür 12V
Zusätzlicher 6-Pin-Anschlussfür 3,3 und 5V

Abmessungen
ATX-Format: 30,5 x 24,4 cm

Zubehör, Lieferumfang:

  • Mainboard

  • Treiber-CD

  • Handbuch

  • IDE- und Floppy-Kabel

  • Slotblech-Adapter für USB, Firewire und Audio (Center/Bass)

  • Handbuch für RAID-Controller

  • ein Serial-ATA-Kabel

  • zusätzliches IDE-Kabel

 

 

AS45GTR: Gesamtansicht

 

 

 

Anschlüsse des HPT-Controllers und Serial ATA, diese können

allerdings nicht wie gezeigt gleichzeitig verwendet werden.

 

 

 

Highpoint 372 und Realtec RTL8801

 

 

 

Kompletter Lieferumfang: Zwei U100 Kabel und SATA Kabel, Firewire, USB, Center/Bass und Handbücher.

 


 

Montage und Inbetriebnahme

 

 

Die Montage macht richtig gehend Spaß: Das Board ist sauber verarbeitet, so dass alles passt. Die Netzteilanschlüsse, Shuttle verwendet alle drei, liegen perfekt. Das gilt auch für die IDE-/Floppyanschlüsse. Kein Kabel muss hier über dem Lüfter oder anderweitig im Luftstrom durch das Gehäuse liegen, die Verwendung von Airflow-Kabeln kann man sich, zumindest aus strömungstechnischen Gründen, getrost sparen.

 

Ein kleines Manko: Der AGP-Steckplatz hat keine Kartenverriegelung. Die Audio-Anschlüsse für CD/DVD sind gut erreichbar. Sehr gut platziert sind die Header für weitere USB- und die drei Firewireanschlüsse. Die RAM-Steckplätze sind weit genug vom AGP-Steckplatz entfernt, um den Ein- und Ausbau der RAM-Bausteine ohne Ausbau der Graphikkarte zu ermöglichen. Hinter dem AGP-Steckplatz befindet sich ausreichen Raum, um auch die Verwendung von größeren Graphikkarten zu ermöglichen.

 

Vorbildlich ist die Beschriftung auf der Platine. Alle Anschlüsse und Header sind so gut dokumentiert, dass sich alles auch ohne Handbuch korrekt anschließen lässt. Ein Blick auf die Unterseite eröffnet den Blick auf die vorbildlich gelöste Stabilisierung der Hauptplatine im Bereich des CPU-Sockels 478. Shuttle verwendet hier eine Art Grundplatte, die die Kühleraufnahme auf der Oberseite kontert und somit ein Biegen der Platine nachhaltig verhindert. Die Grundplatte ist verschraubt, somit kann die gesamte Mechanik zur Befestigung der CPU und des Kühlers als vorbildlich bezeichnet werden. Die Northbridge wird von einem recht großen Kühler passiv gekühlt, das ist ausreichend und trägt zur Geräuschminimierung bei.

 

 

 

Nettes Detail für Tester und Bastler: Onboard Power-on und Reset-Taster.

 

 

 

Vorbildliche Anordnung der Netzteil-, IDE- und Floppyanschlüsse; hier ist kein Kabel im Weg.

 

 

 

Dank dieser Gegenplatte der Kühlerbefestigung besteht keine Gefahr für das Mainboard.

 

 

 

Ganz außen und somit auch nicht im Weg: USB3&4, USB 5&6 und 3 x Firewire.

 

 

 

Die aufgedruckte Beschreibung der Gehäuseanschlüsse und Jumper ist über jede Kritik erhaben.

 

 

Nach dem Zusammenstecken und Verkabeln aller Komponenten startet das System nach dem Einschalten sofort. So soll es sein. Die CPU wird korrekt erkannt, ebenso Speicher und Graphikkarte.

 

Das BIOS ist komplett, dem Award-BIOS der neusten Generation fehlt es an nichts. Alle Onboardgeräte können deaktiviert werden, im APCI-Menü eröffnen sich dem Benutzer ebenso vielfältige Einstellmöglichkeiten wie im Bereich Takt- und Spannungseinstellungen. Der FSB kann in 1 MHz Schritten erhöht werden. Ebenso können alle weiteren Parameter, die für Übertaktungsmaßnahmen wichtig sind, variiert werden. Etwas unkomfortabel ist das "look and feel" im BIOS. Es benötigt eine Zeit, um alle Optionen zu finden, da eigentlich zusammengehörende Einstelloptionen teilweise auf mehrere Menüs verteilt sind. So können die RAM-Timings in zwei Untermenüs bearbeitet werden. Die Einstellung des Speichertakt in Abhängigkeit vom FSB wird in Form von Verhältnissen angeboten: 1:1, 4:5, 5:4; hier ist etwas Kopfrechnen angesagt, wenn z.B. eine FSB133 CPU (533 in Intels Zahlen- und Frequenzwelt) und DDR333 RAM eingesetzt werden sollen. 533 MHz quadpumped entsprechen 133 MHz Bustakt und dieser muss mit dem Verhältnis 5:4 versehen werden, um den DDRam als PC333 zu betreiben.

 

Bei der Erstinstallation von Windows auf einer Festplatte, die am HPT372 Raidcontroller (oder auch am SATA-Controller) angeschlossen ist, eröffnet sich ein Problem, dass dem Anfänger Probleme bereiten könnte. Die Treiberdiskette mit dem Highpoint-Treiber fehlt und WindowsXP verlangt nach einer Diskette. Die Diskette kann an einem anderen Rechner von der Treiber-CD erstellt werden, aber das muss man einerseits wissen, andererseits benötigt man eben jenen zweiten PC. Es bleibt zu hoffen, dass Shuttle diese Diskette demnächst beilegt, damit auch der unerfahrene "Systemintegrator" nicht schon in diesem frühen Stadium vor unlösbare Probleme gestellt wird. Bei einem Mainboard mit dieser Ausstattungsvielfalt, gehört eine solche Diskette einfach dazu.

 

Der Rest der Installation läuft einwandfrei durch, was bei der Ausstattung nicht selbstverständlich sein muss, schließlich erkennt Windows eine Vielzahl von Geräten, für die teilweise kein Treiber implementiert ist: USB 2.0, Sound, Raid-Controller, LAN, IDE-Controller, Firewire, Graphikkarte, um nur einige zu nennen.

 

Nach dem ersten Systemstart mit Windows XP sieht der Gerätemanager dann so aus:

 

 

 

Nun ist die Treiber-CD an der Reihe. Die CD ist vorbildlich strukturiert, denn ein Analyseprogramm untersuch das System und bietet ausnahmslos alle benötigten Treiber zur Installation an und installiert sie, unterbrochen von einigen Neustarts, nacheinander bis alle Geräte einsatzbereit sind: AGP-Treiber, IDE-Treiber, Audio-Treiber, Highpoint-Treiber und die RAID-Software. Jetzt folgt noch die Treiber-CD der ATI Radeon Graphikkarte und das System ist vollständig eingerichtet. Kein einziger Treiber muss auf der CD gesucht werden, das ist so vorbildlich und einfach, wie man es sich eigentlich bei jedem Board wünscht.

 

 

Vollständig installiertes Shuttle AS45GTR.

 


 

Betrieb

 

Der Betrieb unter Windows XP und die Installation von Software aller Art gestaltet sich einwandfrei. Abstürze, Hänger, Inkompatibilitäten oder andere Unannehmlichkeiten sind dem System völlig fremd. Zusammen mit der reibungslosen Installation von Windows selbst und der benötigten Treiber kann sich der Besitzer über ein absolut stabiles und schnelles System freuen.

 

Während des mehrtägigen Dauerbetriebs mit diversen Testprogrammen, Benchmarks, DVD-Abspielsoftware, DVD-Multimedia-Lexikon, CD-Brennen konnten weder ein blaue Bildschirme noch ein ungeplante, spontane Neustarts oder Einfrieren beobachtet werden. Somit steht die Stabilität des SiS 648 der sprichwörtlichen Qualität der Intel-Chipsätze in nichts nach. Der Ausspruch "Einen Intel Chip steckt man am besten in ein Board mit Intel-Chipsatz" darf durchaus um die Worte "oder SiS" erweitert werden.

 

 

 

WCPUID von H.Oda! listet alles korrekt, 133,64 MHz FSB sind in Ordnung.

 

 


 

Übertakten

 

Zum Thema Übertakten sei gesagt, dass das Shuttle alles mitbringt, was das Herz des Übertakters höher schlagen lässt. Sämtliche relevanten Spannungen und Frequenzen sind variabel gehalten, verschiedene Teiler zwischen FSB und RAM-Taktfrequenz können gewählt werden und der Northbridge-Kühler kann leicht entfernt werden, um ihn gegen einen wassergekühlten zu ersetzen. Dazu kommt, dass alle onboard-Komponenten abschaltbar sind, denn oft sind es gerade diese, die das Erreichen neuer Bestmarken verhindern. Dies gilt insbesondere für den Highpoint-HPT 372. Da es sich beim Shuttle um ein privat finanziertes Mainboard handelt, welches in Zukunft sicher und stabil seinen Dienst verrichten soll (und wird), sehen wir natürlich vom Ausprobieren der gegebenen Möglichkeiten ab.

 

 


 

 

QDI PlatiniX 2E/333-6A

 

 

Spezifikation QDI PlatiniX 2E/333-6A, i845PE

 

Chipsatz North Bridge: Intel 82845PE MCH
South Bridge: Intel 82801DB ICH4
Slots 1 AGP + 6 PCI
CPU: Sockel 478 Prozessoren
Intel Willamette-478 1.5/1.6/1.7/1.8/1.9/2.0GHz
Intel Northwood-478 1.6/1.8/2.0/2.1/2.26/2.4/2.53/2.6/2.66/2.8GHz

Systemspeicher 2 X DDR SDRAM
Supports DDR 266/333
Maximaler Speicherausbau: 2GB
Bustakt 400MHz/533MHz (100 MHz x 4, 133 MHz x 4)

BIOS 2 Mbit firmware Hub
Award (phoenix) BIOS
Plug and Play
ACPI und Power Management per Betriebssystem

Onboard IDE Controller

Zwei PCI Master IDE ports für bis zu 4 IDE Geräte
ATA 33/66/100
Ein Floppy port für bis zu zwei 3.5" oder 5.25" Diskettenlaufwerke
(360KB, 720KB, 1.2MB, 1.44MB, 2.88MB)
Unterstützung für LS-120 und ZIP Laufwerke

I/O Feature 2 high speed Serial Ports (16550 Fast UART Compatible)
1 Enhanced Parallel Port support EPP/ECP/SPP
6 USB Support USB2.0 (2 on back panel,4 on front header with optional cable)
1 PS/2 keyboard port
1 PS/2 mouse port
1 Speaker+ 1 Line in+ 1 Mic
1 Game port
IrDA port support up to 115.2Kb/s transfer rate
All I/O ports can be enabled/disabled by BIOS setup

Graphik 1 AGP 4X slot (AGP4X (1.5V) Card)
Transferrate bis 1GB/sec

Onboard Audio Support AC'97 5.1 channel audio
20-bit Stereo Codec
S/PDIF header onboard incl. Blende
Support Dolby™ Digital AC-3 audio

Advanced Feature PCI 2.2 Specification compliant
Support OS soft-off
Wakeup on LAN
Wake up on Modem
Power-on by keyboard password
Boot from USB Floppy

QDI Innovative Technology Hyper-Threading Detector,SpeedEasy II, LogoEasy II ,RecoveryEasy II, BIOS-ProtectEasy, BootEasy, StepEasy II,BootEasy,Hardware Doctor,CPU Triple protection
Power management Support ACPI (Advance configration and power interface) and ODPM (OS Directed Power Management)
CPU temperature, System temperature, CPU fan speed,
Chassis fan speed, 8 System Voltages
Power Management
ACPI V1.0 and APM Compliant
Support S0 (full-on),S1 (power on suspend),S3 (suspend to RAM),S5 (soft-off) ACPI power status

Board Size ATX: 305mm x 232mm

 

 

Lieferumfang:

  • Slotblech mit 4 USB 2.0 (A) Anschlüssen

  • Slotblech mit COM2-Anschluss

  • SPDIF-Slotblende

  • Kabel: U66/100/133, U33, Floppy

  • Treiber-CD incl. Trend ChipAway Virus on Guard, Norton AntiVirus 2002

  • Handbuch

PlatiniX 2E/333: Sehr aufgeräumtes Layout. Die passive Kühlung der Northbridge ist gut für die Lautstärke.

 

Optimal die Anordung der ATX-Netzteilanschlüsse, QDI verwendet nur den zusätzlichen 12V-Anschluss, nicht jedoch den 3,3V- und 5V-Stecker. Auch die IDE- und Floppyanschlüsse können nicht günstiger liegen.

 


Montage und Inbetriebnahme

Auch die Montage der QDI-Platine geht flott von der Hand. Die Verarbeitung ist sauber, alles passt.

 

Netzteilanschlüsse:

Die Netzteilanschlüsse liegen perfekt. Sie sind am äußersten Rand der Platine angeordnet, so dass die Kabel vom Netzteil nicht weiter stören.

 

IDE-/Floppyanschlüsse:

Was für die ATX-Anschlüsse gilt, gilt ebenso für die IDE-/Floppyanschlüsse. Kein Kabel muss hier über dem Lüfter oder anderweitig im Luftstrom durch das Gehäuse liegen, die Verwendung von Airflow-Kabeln kann man sich auch hier sparen.

 

Audio-Eingänge CD/DVD/Modem:

Leider ist nur ein einziger Audio-Eingang für CD/DVD vorhanden, obwohl ein zweiter deutlich zu erkennen ist.

Hier wurde wohl der Rotstift angesetzt. Nun reicht für gewöhnlich ein Audio-Eingang aus, allerdings stellt die Bestückung des zweiten eigentlich keinen allzu großen finanziellen Aufwand dar.

 

USB-Header:

Die Header für vier weitere USB- Anschlüsse liegen in der Mitte der Platine, Dadurch liegen die Kabel zwar etwas im Weg, jedoch sind die Header von der Frontseite und von der Rückseite des Gehäuses gut zu erreichen. Absolut durchdacht ist dagegen die Anordnung der Pins, denn bedingt durch die gegenläufige Belegung der jeweils zwei Pin-Reihen, ist ein Verpolen absolut ausgeschlossen, wenn man die mitgelieferte USB-Slotblende verwendet, die mit einem Blockstecker für jeweils zwei USB-Anschlüsse ausgestattet ist. Wie man den Stecker auch dreht und wendet, er wird immer in der richtigen Position aufgesteckt sein.

 

RAM-Slots:

Die RAM-Steckplätze liegen sehr eng zum AGP-Steckplatz, dadurch muss man die Graphikkarte entfernen, um den Ein- und Ausbau der RAM-Bausteine zu ermöglichen.

 

CPU-Sockel:

Der Aufnahmerahmen für den CPU-Kühler, der gleichzeitig die Haltekräfte aufnehmen muss ist auf der Rückseite nur mit Kunststoffzapfen verankert. Diese Konstruktion wirkt, erst Recht im Vergleich zur professionellen Lösung beim Shuttle, wenig Vertrauen erweckend.

 

Beschriftung der Platine:

Die Beschriftung auf der Platine ist gut, erreicht aber nicht die Übersichtlichkeit des Shuttle.

 

 

 

Sehr gute Lösung bei der AGP-Kartenarretierung.

 

 

 

Das BIOS: Der Chip ist aufgelötet, ein Tribut an die Herstellungskosten, das für den Käufer teuer werden kann.

 

 

 

Die Platine scheint eine Basis für viele verschiedene Boards zu sein, denn der i845PE unterstützt kein ISA. Rechts oben zwei weitere leere Sockel.

 

 

 

Hier sieht man, wie knapp es zwischen RAM-Slots und AGP-Karte zugeht. Senkrecht: Die Graphikkarte. Leider hat das PlatiniX 2E/333 nur zwei RAM-Slots. Das sollte beim Speicherkauf beachtet werden.

 

 

 

Die Befestigung des CPU-Aufnahmerahmens, der auch den Kühler hält: Wenig Vertrauen erweckend.

 

 

 

Narrensicher: Diesen USB-Stecker an der mitgelieferten Slotblende kann man nicht falsch ausstecken.

 

 

 

Praktisch: Diese LEDs signalisieren zuerst den P.O.S.T., danach ein eventuelles Hyper Threading.

 

 

 

Warum hier ein anderes Layout als üblich gewählt wurde bleibt unbeantwortet, eine passende I/O-Blende wird allerdings mitgeliefert. Der COM2 liegt als Slotblech bei.

 

 

 

Weitere unbestückte Sockel auf der Platine.

 

 

Nach der Montage erfolgen das erste Einschalten und der gespannte Blick ins BIOS. Dieses ist recht komplett, man vermisst eigentlich nichts. Ein interessantes Feature ist "Power on by password", doch hier ist etwas Vorsicht geboten. Eine Option "any key" gibt es nicht, also wählte ich kurzerhand "123". Als ich das System am nächsten Tag per Einschaltknopf starten wollte tat sich nichts. Auch das Trennen vom Netz brachte keine Besserung. Nach einigem Herumprobieren stellte sich heraus, dass sich der PC nunmehr ausschließlich per Passwort starten lässt, wenn man diese Option einmal aktiviert hat. Abhilfe schafft nur ein Clear CMOS, wenn das Passwort vergessen wurde. Allerdings ist die Einschaltoption eine fast sichere Methode, das Einschalten des PCs durch die Katze zu vermeiden. Zumindest in den allermeisten Fällen, denn Katzen können alles, auch Passwörter laufen ... ;-)

 

 

 

BIOS: VCore, VAGP, VDimm sowie die getrennte Einstellung von CPU-FSB und PCI-Takt sind vorhanden.

 

 

 

Die CPU-Versorgungsspannung kann erhöht und gesenkt werden.

 

 

 

Stufenlose (1MHz) Einstellung ist nicht möglich, die Optionen mit mehr als 37 MHz PCI-Takt erscheinen wenig sinnvoll.

 

 


 

Betrieb

 

Nach der problemlosen Installation von Windows XP, einzig die Installations-CD musste aus dem Laufwerk genommen werden, da die Abfrage im Gegensatz zu anderen Boards nicht überbrückt wird, sollte uns WCPUID Einblick in die Hardware verschaffen:

 

 

Alles im Rahmen, FSB bei 133,64 MHz.

 

 

 

Sandra rundet die 133,64 MHz auf 134 MHz, daher auch der
Eintrag 336 MHz data rate bei Memory Bus Speed.

 

Der S3 Modus klappte auch mit dem QDI anstandslos, das System wachte ordnungsgemäß wieder auf. Die Treiber-CD, die zur Installation der als unbekannt aufgeführten Geräte Audio, Intel Chipsatz und SM-Bus benötigt wird lief nicht selbstständig an. Anschließend, nach manuellem Start, konnten der intel Chipsatz-Treiber und die Audio-Funktion aus dem Installationsmenü der CD heraus installiert werden. Nach dem Treiber für den SM-Bus muss man allerdings auf der CD suchen, dieser wird nicht aus dem Menü heraus angeboten. Hier ist vielleicht eine kleine Verbesserung der Treiber-CD anzuraten.

 

Ansonsten absolvierte das Board die Installationsroutinen vieler Anwendungen ebenso mit stoischer Ruhe und Stabilität wie diverse Benchmarks, Burn In Anwendungen, und alle sonstigen Stabilitätstests. Die Zeit vom Einschalten bis zum eingabebereiten Windows XP Desktop beträgt mit allen installierten Treibern 31 Sekunden, ein recht guter Wert.

 

Anmerkung:

Bei beiden Mainboards kam es zu Beginn zu Unregelmäßigkeiten und Abstürzen, allerdings konnte als Verursacher ein defekter DDRam-Riegel ausfindig gemacht werden. Dieser destabilisierte nicht nur die beiden hier getesteten Systeme sondern auch zuvor einwandfrei laufende Systeme mit ECS K7S5A, ECS L7VTA und Enmic 8TAX4+, mit denen der Speicherriegel überprüft wurde, unmittelbar nach dem Einbau. Ein baugleiches Speichermodul schaffte wiederum sofortige Abhilfe. Hier zeigte sich wieder einmal, dass auch hochwertiger Markenspeicher (hier Samsung) nicht vor Ausfällen verschont bleibt, und dass der Speicher fast immer der Hauptverdächtige ist, wenn etwas nicht 100%ig läuft. Die Mainboards traf in allen Fällen keine Schuld, handelte es sich doch um unterschiedliche Plattformen (AMD, intel) mit unterschiedlichen Chipsätzen (2 SiS, 1 intel, 2 Via).

 

 


 

Übertakten

 

Übertakten ist keine Domäne des QDI, obwohl etliche Funktonen vorhanden sind, ist das Angebot nicht komplett. Für ein richtiges OC-Board sollte 1 MHz Schritte und mehr Spielraum nach oben bei den einzelnen Spannungen schon vorhanden sein. Allerdings ist das QDI auch nicht als OC-Board konzipiert. Nicht zuletzt ist der Kundenkreis derer, die mit Übertakten nichts am Hut haben ohnehin der weitaus größere, noch dazu bei einem Intel P4-Mainboard. In Anbetracht dieser Tatsache, wird das Übertakten nicht weiter betrachtet und das System stattdessen mit den schnellstmöglichen Einstellungen innerhalb der Spezifikation betrieben.

 

 


 

Der Vergleich

 

Kommen wir nun zum direkten Vergleich der beiden Testkandidaten. Zunächst sollen noch einmal die Vor- und Nachteile der beiden Mainboards aufgelistet werden, um sie direkt und übersichtlich miteinander vergleichen zu können:

 

 

Shuttle AS45GTR

QDI PlatiniX 2E/333-6A

PRO

Gute Leistung, schnell
Hohe Stabilität
Herausragende Ausstattung (USB 2.0, LAN, IEEE1394, SPDIF, Raid, SATA einschließlich Blenden und Kabeln)
Vollständige OC-Features
Durchdachtes Layout
Gute Verarbeitung
Preis (134 € mit Vollausstattung)
3,3V und 1,5 V AGP Graphikkarten verwendbar
Passive NB-Kühlung
Treiber-CD mit automatisierter Treiberinstallation
Dokumentation auf der Platine
Gutes Handbuch
Einfache Inbetriebnahme (außer bei HPT372)
Kühleraufnahmeverankerung sehr solide

PRO

Sehr gute Leistung, sehr schnell
Hohe Stabilität
Niedriger Preis (ca. 110 €)
Ausstattung: 4xUSB-Blende, SPDIF
Passive NB-Kühlung
AGP-Kartenarretierung
Gutes Handbuch
Einfache Inbetriebnahme
DDR400 Unterstützung






 

CONTRA

HPT 372 Treiberdiskette fehlt
BIOS etwas unübersichtlich
Arretierung am AGP-Steckplatz fehlt
Kein Board für Anfänger





CONTRA

Nur 1,5 V AGP Graphikkarten verwendbar
Magere Ausstattung (USB 2.0. Sound)
OC-Features nicht vollständig
Aufgelöteter BIOS-Chip
Nur 2 Speicherslots
Treiber CD muss teilweise nach Treibern durchsucht werden.
Kühleraufnahmeverankerung wenig Vertrauen erweckend




Benchmarks

 

Die völlig identischen Systeme - abgesehen vom Board natürlich - wurden mit den Benchmarks PCMark2002, 3Mark2001SE, Sandra2002 (div.) und SpecViewPerf 7.0 getestet.

 

 

 

Der Unterschied in der Speicherbandbreite ist minimal, allerdings

in beiden Fällen sehr gut ...

 

 


 

Sandra Multimedia: Kein wirklicher Unterschied zwischen den beiden Kandidaten.

Wieder ein sehr guter Wert für beide Kandidaten.



 

Beim 3DMark 2001 vermag sich das QDI etwas abzusetzen. Für die verwendete

Graphikkarte Radeon 9000 Pro sehr gute Werte.

 

 

 

PC Mark 2002: Bedingt durch andere Messverfahren des PC Mark erhöht sich

der Unterschied bei der Speicherperformance.

 

 

 

Sandra CPU Benchmark: Minimale Vorteile des i845, es mag allerdings vermessen sein, hier

von "Vorteilen" zu sprechen.

 

Mit weiteren Graphiken möchten wir den Leser hier nicht langweilen, denn was auch gemessen wurde, der Unterschied zwischen dem SiS648 des Shuttle und dem i845PE des QDI ist jeweils so gering, dass man ihn auch getrost vernachlässigen kann. So zeigte sich beispielsweise in den einzelnen Benchmarks der Suite SpecViewPerf 7.0 mal das Shuttle, mal das QDI schneller. Dies allerdings jeweils im Bereich von 0,2 bis 2%.

 

Gleiches gilt für die PCI und EIDE Performance: Beide Chipsätze zeigen sich als sehr leistungsfähig, oder anders ausgedrückt: Sie rufen fast nach einer Bestückung mit TV-Karte, Firewire- und SCSI-Controller sowie Soundblaster Audigy. Hier haben Intel und SiS ganze Arbeit geleistet, wie man sie sich von Via wünschen würde. Shuttle und QDI allerdings gebührt hier das Lob, das Potenzial, das die Chipsätze bieten auch umgesetzt zu haben, denn auch das ist nicht immer selbstverständlich. Oft genug haben sich Referenzboards als sehr leistungsfähig gezeigt, während die Großserienprodukte diese Leistung nie erreichen konnten.

 

 


 

Fazit

Sehr gute Chipsätze in sehr guten Mainboards. Während das QDI PlatiniX 2E/333 seinen Weg zu OEMs und Einzelhändlern finden wird, die für einen günstigen Preis ein sehr leistungsstarkes Mainboard ohne Kinderkrankheiten verwenden möchten, bedient das Shuttle eher den Endkundenmarkt, wo sehr spezifische Anforderungen an BIOS-Optionen und Ausstattung gestellt werden.

Wer in seinem neu erworbenen P4-Komplett-PC ein QDI PlatiniX 2E/333 vorfindet, kann sich glücklich schätzen, denn er hat einen PC erworben, dessen Herzstück technisch auf dem neusten Stand und dabei noch äußerst stabil und schnell ist.

Das Shuttle AS45GTR ist ein Ausstattungswunder, das kaum Wünsche offen lässt: Serial ATA, USB 2.0, Firewire, 5.1 Sound, Raid werden hier gepaart mit Geschwindigkeit und Stabilität, die bei derart ausgestatteten Mainboards nicht immer selbstverständlich sind. Wer sich dennoch an dem kleinen Leistungsrückstand des SiS 648 im Vergleich zum i845PE stört, dem kann das umfangreiche Übertaktungs-BIOS weiter helfen, denn ein 2 MHz höherer FSB gleicht den "Vorsprung" des Intel umgehend aus. An dieser Stelle sei nochmals darauf hingewiesen, dass die gemessenen Leistungsunterschiede keinesfalls spürbar für den Anwender sind.

Somit bleibt einzig die Unterstützung des Hyper Threading (Aufteilung eines HT-fähigen Hauptprozessors wie dem Intel P4 3.066 MHz in mehrere virtuelle CPUs) als technischer Vorsprung des i845PE und somit des QDI PlatiniX 2E/333 erhalten. Dieses Feature macht sich allerdings in der Praxis weit weniger bemerkbar als es einem der Hersteller der CPU glauben machen möchte.

 

                      

 

 

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