Einleitung
Manchmal
kommt es zu seltsamen Zufällen, so wie in diesem Fall, als uns
QDI PlatiniX 2E/333-6A (im Folgenden "QDI" genannt) vorlag
und zur selben Zeit im Kreise der Verwandtschaft ein
Intel P4 2,4
GHz samt Shuttle AS45GTR (im Folgenden "Shuttle" genannt)
benötigt wurde. So fasste die Redaktion den schnellen Entschluss
einerseits erstmals ein P4-Mainboard vorzustellen, andererseits gleich
mit einem Doppeltest zu starten.
Der
folgende Artikel befasst sich zwei aktuellen mit Hauptplatinen für
Intels P4. Zum einen Shuttles
AS45GTR mit
SiS 648, zum anderen
QDIs PlatiniX
2E/333-6A mit
Intel i845PE, also die derzeit aktuellen
und meistverkauften Chipsätze für den P4, sieht man einmal
von Intels Granite Bay Chipsatz ab, der erst langsam auf den Markt
dringt.
Für
die Bereitstellung des QDI PlatiniX 2E/333-6A möchten wir uns
an dieser Stelle bei der Firma Legend QDI herzlich bedanken.
Der
Übersicht halber werden wir zunächst jedes Mainboard einzeln
vorstellen, ehe wir zum direkten Vergleich mit absolut identischer
Konfiguration übergehen.
Systemkonfiguration
Mainboards |
QDI PlatiniX 2E/333-6A und Shuttle AS45GTR |
Arbeitsspeicher |
1 x Samsung 512MB DDR400, CL 2,5 |
CPU |
Intel P4, 2400 MHz / 533, 133 MHz FSB |
Graphik |
AGP: Radeon 9000Pro, 64MB, TV-in/-out, DVI-I
|
Soundkarte |
onboard AC97 5.1 (QDI), onboard Realtec ALC650 (Shuttle) |
Laufwerke |
IBM DTLA 20GB, U100; Teac 16/48 DVD,
LiteOn 48x CDRW, 1,44MB FDD |
Externe Peripherie |
Logitech Pilot Maus, Monitor.: Iiyama Vision Master
451 |
Shuttle AS45GTR
Spezifikation
und Ausstattung Shuttle
AS45GTR, SiS 648
Chipsatz
SiS648 für Pentium 4 Prozessoren im Sockel 478
Northbridge: SiS648 und Southbridge: SiS963
Sockel 478 CPU Unterstützung
Intel Pentium 4 Prozessor (Willamette oder Northwood) und P4 Celeron
mit 400MHz oder 533MHz FSB (100 bzw. 133MHz Quad-Datarate-Verfahren)
erfolgreich getestet mit: P4 Celeron bis 1,8 GHz, P4 (Willamette 256KB
Cache) bis 2,2GHz,
P4 (Northwood 400MHz FSB) bis 2,5GHz und P4 (Northwood 533MHz FSB)
bis 2,8GHz
Erweiterungssteckplätze
1 x AGP Pro Steckplatz unterstützt 8X Modus
5 x 32 Bit PCI (v2.2)
Onboard IDE Controller
2-Kanal Enhanced PCI IDE-Controller für bis zu 4 IDE-Geräte
unterstützt UltraDMA/133 (ATA133)
ATA133-RAID-Controller
2-Kanal RAID-Controller High Point 372 für bis zu 4 IDE-Geräte
unterstützt UltraDMA/133 (ATA133)
unterstützt RAID-Modi 0, 1 und 0+1
Serial-ATA-Controller
2x Marvell 88i8030 Serial ATA Controller
unterstützt 2 Festplatten mit Serial-ATA-Schnittstelle
für bis zu 1,5Gbit/s Transfergeschwindigkeit
Integrierte Multikanal Audio Funktion:
onboard Realtek ALC650 6-Kanal Audio Funktion
konform mit Spezifikation AC'97 v2.2
Anschlüsse am Backpanel: Line-In, Line-Out, Mikrofon, MIDI/Gameport,
Line in/out, Mikrofon
Anschluß am Slotblech: für Bass/Center, Slotblech wird
optional mitgeliefert
Anschlüsse onboard: Audio-Eingang für CD-ROM, AUX, SPDIF
Backpanel-Anschlüsse (Standard-Blende)
1 x PS/2-Maus
1 x PS/2-Tastatur
1 x Parallel (SSP/EPP/ECP)
2 x Seriell (16550 kompatibel, Fifo)
2 x USB 2.0 (vier weitere onboard)
Audio: Line-In, Line-Out, Mikrofon, MIDI/Gameport
Onboard-Anschlüsse
1 x Diskette
4 x USB 2.0 (zusätzlich zu den beiden Backpanel-Anschlüssen)
3 x Firewire IEEE1394 (optional mit Slotblech mit 2 Anschlüssen)
1 x CD-in und 1 x Audio-Hilfseingang (Aux)
1 x SPDIF
3 x Lüfter (CPU, AGP, Chipsatz)
Hauptspeicher
3 x 184-Pin DIMM-Sockel
für PC1600 (DDR200), PC2100 (DDR266) oder PC2700 (DDR333) DDR
SDRAM Speicher
unterstützt Module der Größen 128, 256, 512 und 1024MB
unterstützt 6 Bänke mit 100, 133 oder 166MHz Taktfrequenz
bis zu einer Gesamtkapazität von 3GB
Hardware-Überwachung
CPU-Temperatur, Systemspannungen und Lüfterdrehzahl können
überwacht werden
Übertakterfreundlich
CPU-Takt: 100...165MHz in 1MHz-Schritten
CPU-Taktverhältnis: 10...24
CPU/DRAM-Taktverhältnis: 1:1, 3:4, 3:5, 1:2
CPU Vcore: 1,1 ... 1,825V und höher 1,85V: 1,85 ... 2,40V
Vdimm = 2,55 ... 2,75V
mit zwei praktischen onboard-Tastern für Reset und Power-on
BIOS
Award/Phoenix-BIOS auf 2 MBit Flash EPROM
IRQ-Einstellung automatisch oder manuell möglich
ATX-Netzteil-Anschluss
Standard 20-Pin-ATX-Netzteil-Anschluss
Zusätzlicher 4-Pin-Anschlussfür 12V
Zusätzlicher 6-Pin-Anschlussfür 3,3 und 5V
Abmessungen
ATX-Format: 30,5 x 24,4 cm
Zubehör,
Lieferumfang:
AS45GTR:
Gesamtansicht
Anschlüsse
des HPT-Controllers und Serial ATA, diese
können
allerdings nicht wie gezeigt
gleichzeitig verwendet werden.
Highpoint
372 und Realtec RTL8801
Kompletter
Lieferumfang: Zwei U100 Kabel und SATA Kabel, Firewire, USB, Center/Bass
und Handbücher.
Montage
und Inbetriebnahme
Die
Montage macht richtig gehend Spaß: Das Board ist
sauber verarbeitet,
so dass alles passt. Die Netzteilanschlüsse, Shuttle verwendet
alle drei, liegen perfekt. Das gilt auch für die IDE-/Floppyanschlüsse.
Kein Kabel muss hier über dem Lüfter oder anderweitig im
Luftstrom durch das Gehäuse liegen, die Verwendung von Airflow-Kabeln
kann man sich, zumindest aus strömungstechnischen Gründen,
getrost sparen.
Ein kleines Manko: Der AGP-Steckplatz hat keine Kartenverriegelung.
Die Audio-Anschlüsse für CD/DVD sind gut erreichbar. Sehr
gut platziert sind die Header für weitere USB- und die drei Firewireanschlüsse.
Die RAM-Steckplätze sind weit genug vom AGP-Steckplatz entfernt,
um den Ein- und Ausbau der RAM-Bausteine ohne Ausbau der Graphikkarte
zu ermöglichen. Hinter dem AGP-Steckplatz befindet sich ausreichen
Raum, um auch die Verwendung von größeren Graphikkarten
zu ermöglichen.
Vorbildlich ist die Beschriftung auf der Platine.
Alle Anschlüsse und Header sind so gut dokumentiert, dass sich
alles auch ohne Handbuch korrekt anschließen lässt. Ein
Blick auf die Unterseite eröffnet den Blick auf die vorbildlich
gelöste Stabilisierung der Hauptplatine im Bereich des
CPU-Sockels
478. Shuttle verwendet hier eine Art Grundplatte, die die Kühleraufnahme
auf der Oberseite kontert und somit ein Biegen der Platine nachhaltig
verhindert. Die Grundplatte ist verschraubt, somit kann die gesamte
Mechanik zur Befestigung der CPU und des Kühlers als vorbildlich
bezeichnet werden. Die Northbridge wird von einem recht großen
Kühler passiv gekühlt, das ist ausreichend und trägt
zur Geräuschminimierung bei.
Nettes
Detail für Tester und Bastler: Onboard Power-on und Reset-Taster.
Vorbildliche
Anordnung der Netzteil-, IDE- und Floppyanschlüsse; hier ist kein
Kabel im Weg.
Dank
dieser Gegenplatte der Kühlerbefestigung besteht keine Gefahr
für das Mainboard.
Ganz
außen und somit auch nicht im Weg: USB3&4, USB 5&6 und
3 x Firewire.
Die
aufgedruckte Beschreibung der Gehäuseanschlüsse und Jumper
ist über jede Kritik erhaben.
Nach
dem Zusammenstecken und Verkabeln aller Komponenten startet das System
nach dem Einschalten sofort. So soll es sein. Die CPU wird korrekt
erkannt, ebenso Speicher und Graphikkarte.
Das
BIOS ist komplett, dem Award-BIOS der neusten Generation fehlt es
an nichts. Alle Onboardgeräte können deaktiviert werden,
im APCI-Menü eröffnen sich dem Benutzer ebenso vielfältige
Einstellmöglichkeiten wie im Bereich Takt- und Spannungseinstellungen.
Der FSB kann in 1 MHz Schritten erhöht werden. Ebenso können
alle weiteren Parameter, die für Übertaktungsmaßnahmen
wichtig sind, variiert werden. Etwas unkomfortabel ist das "look
and feel" im BIOS. Es benötigt eine Zeit, um alle Optionen
zu finden, da eigentlich zusammengehörende Einstelloptionen teilweise
auf mehrere Menüs verteilt sind. So können die RAM-Timings
in zwei Untermenüs bearbeitet werden. Die Einstellung des Speichertakt
in Abhängigkeit vom FSB wird in Form von Verhältnissen angeboten:
1:1, 4:5, 5:4; hier ist etwas Kopfrechnen angesagt, wenn z.B. eine
FSB133 CPU (533 in Intels Zahlen- und Frequenzwelt) und DDR333 RAM
eingesetzt werden sollen. 533 MHz quadpumped entsprechen 133 MHz Bustakt
und dieser muss mit dem Verhältnis 5:4 versehen werden, um den
DDRam als PC333 zu betreiben.
Bei
der Erstinstallation von Windows auf einer Festplatte, die am HPT372 Raidcontroller (oder auch am SATA-Controller) angeschlossen ist, eröffnet
sich ein Problem, dass dem Anfänger Probleme bereiten könnte.
Die Treiberdiskette mit dem Highpoint-Treiber fehlt und WindowsXP
verlangt nach einer Diskette. Die Diskette kann an einem anderen Rechner
von der Treiber-CD erstellt werden, aber das muss man einerseits wissen,
andererseits benötigt man eben jenen zweiten PC. Es bleibt zu
hoffen, dass Shuttle diese Diskette demnächst beilegt, damit
auch der unerfahrene "Systemintegrator" nicht schon in diesem
frühen Stadium vor unlösbare Probleme gestellt wird. Bei
einem Mainboard mit dieser Ausstattungsvielfalt, gehört eine
solche Diskette einfach dazu.
Der
Rest der Installation läuft einwandfrei durch, was bei der Ausstattung
nicht selbstverständlich sein muss, schließlich erkennt
Windows eine Vielzahl von Geräten, für die teilweise kein
Treiber implementiert ist: USB 2.0, Sound, Raid-Controller, LAN, IDE-Controller,
Firewire, Graphikkarte, um nur einige zu nennen.
Nach
dem ersten Systemstart mit Windows XP sieht der Gerätemanager
dann so aus:
Nun
ist die Treiber-CD an der Reihe. Die CD ist vorbildlich strukturiert,
denn ein Analyseprogramm untersuch das System und bietet ausnahmslos
alle benötigten Treiber zur Installation an und installiert sie,
unterbrochen von einigen Neustarts, nacheinander bis alle Geräte
einsatzbereit sind: AGP-Treiber, IDE-Treiber, Audio-Treiber, Highpoint-Treiber
und die RAID-Software. Jetzt folgt noch die Treiber-CD der ATI Radeon
Graphikkarte und das System ist vollständig eingerichtet. Kein
einziger Treiber muss auf der CD gesucht werden, das ist so vorbildlich
und einfach, wie man es sich eigentlich bei jedem Board wünscht.
Vollständig
installiertes Shuttle AS45GTR.
Betrieb
Der
Betrieb unter Windows XP und die Installation von Software aller Art
gestaltet sich einwandfrei. Abstürze, Hänger, Inkompatibilitäten
oder andere Unannehmlichkeiten sind dem System völlig fremd.
Zusammen mit der reibungslosen Installation von Windows selbst und
der benötigten Treiber kann sich der Besitzer über ein
absolut
stabiles und schnelles System freuen.
Während des mehrtägigen
Dauerbetriebs mit diversen Testprogrammen, Benchmarks, DVD-Abspielsoftware,
DVD-Multimedia-Lexikon, CD-Brennen konnten weder ein blaue Bildschirme
noch ein ungeplante, spontane Neustarts oder Einfrieren beobachtet
werden. Somit steht die Stabilität des SiS 648 der sprichwörtlichen
Qualität der Intel-Chipsätze in nichts nach. Der Ausspruch
"Einen Intel Chip steckt man am besten in ein Board mit Intel-Chipsatz"
darf durchaus um die Worte "oder SiS" erweitert werden.
WCPUID von H.Oda!
listet alles korrekt, 133,64 MHz FSB sind in Ordnung.
Übertakten
Zum
Thema Übertakten sei gesagt, dass das Shuttle alles mitbringt,
was das Herz des Übertakters höher schlagen lässt.
Sämtliche relevanten Spannungen und Frequenzen sind variabel
gehalten, verschiedene Teiler zwischen FSB und RAM-Taktfrequenz können
gewählt werden und der Northbridge-Kühler kann leicht entfernt
werden, um ihn gegen einen wassergekühlten zu ersetzen. Dazu
kommt, dass alle onboard-Komponenten abschaltbar sind, denn oft sind
es gerade diese, die das Erreichen neuer Bestmarken verhindern. Dies
gilt insbesondere für den Highpoint-HPT 372. Da es sich beim
Shuttle um ein privat finanziertes Mainboard handelt, welches in Zukunft
sicher und stabil seinen Dienst verrichten soll (und wird), sehen
wir natürlich vom Ausprobieren der gegebenen Möglichkeiten
ab.
QDI PlatiniX 2E/333-6A
Spezifikation QDI PlatiniX
2E/333-6A, i845PE
Chipsatz
North Bridge: Intel 82845PE MCH
South Bridge: Intel 82801DB ICH4
Slots 1 AGP + 6 PCI
CPU: Sockel 478 Prozessoren
Intel Willamette-478 1.5/1.6/1.7/1.8/1.9/2.0GHz
Intel Northwood-478 1.6/1.8/2.0/2.1/2.26/2.4/2.53/2.6/2.66/2.8GHz
Systemspeicher 2 X DDR SDRAM
Supports DDR 266/333
Maximaler Speicherausbau: 2GB
Bustakt 400MHz/533MHz (100 MHz x 4, 133 MHz x 4)
BIOS 2 Mbit firmware Hub
Award (phoenix) BIOS
Plug and Play
ACPI und Power Management per Betriebssystem
Onboard IDE Controller
Zwei
PCI Master IDE ports für bis zu 4 IDE Geräte
ATA 33/66/100
Ein Floppy port für bis zu zwei 3.5" oder 5.25" Diskettenlaufwerke
(360KB, 720KB, 1.2MB, 1.44MB, 2.88MB)
Unterstützung für LS-120 und ZIP Laufwerke
I/O Feature 2 high speed Serial Ports (16550 Fast UART Compatible)
1 Enhanced Parallel Port support EPP/ECP/SPP
6 USB Support USB2.0 (2 on back panel,4 on front header with optional
cable)
1 PS/2 keyboard port
1 PS/2 mouse port
1 Speaker+ 1 Line in+ 1 Mic
1 Game port
IrDA port support up to 115.2Kb/s transfer rate
All I/O ports can be enabled/disabled by BIOS setup
Graphik 1 AGP 4X slot (AGP4X (1.5V) Card)
Transferrate bis 1GB/sec
Onboard Audio Support AC'97 5.1 channel audio
20-bit Stereo Codec
S/PDIF header onboard incl. Blende
Support Dolby™ Digital AC-3 audio
Advanced Feature PCI 2.2 Specification compliant
Support OS soft-off
Wakeup on LAN
Wake up on Modem
Power-on by keyboard password
Boot from USB Floppy
QDI Innovative Technology Hyper-Threading Detector,SpeedEasy II, LogoEasy
II ,RecoveryEasy II, BIOS-ProtectEasy, BootEasy, StepEasy II,BootEasy,Hardware
Doctor,CPU Triple protection
Power management Support ACPI (Advance configration and power interface)
and ODPM (OS Directed Power Management)
CPU temperature, System temperature, CPU fan speed,
Chassis fan speed, 8 System Voltages
Power Management
ACPI V1.0 and APM Compliant
Support S0 (full-on),S1 (power on suspend),S3 (suspend to RAM),S5
(soft-off) ACPI power status
Board Size ATX: 305mm x 232mm
Lieferumfang:
-
Slotblech mit 4 USB 2.0 (A) Anschlüssen
-
Slotblech mit COM2-Anschluss
-
SPDIF-Slotblende
-
Kabel: U66/100/133, U33, Floppy
-
Treiber-CD incl. Trend ChipAway Virus on Guard, Norton AntiVirus 2002
-
Handbuch
PlatiniX
2E/333: Sehr aufgeräumtes Layout. Die passive Kühlung der
Northbridge ist gut für die Lautstärke.
Optimal die Anordung der ATX-Netzteilanschlüsse,
QDI verwendet
nur den zusätzlichen 12V-Anschluss, nicht jedoch den 3,3V- und
5V-Stecker. Auch die IDE- und Floppyanschlüsse können nicht
günstiger liegen.
Montage und Inbetriebnahme
Auch
die Montage der QDI-Platine geht flott von der Hand. Die Verarbeitung
ist sauber, alles passt.
Netzteilanschlüsse:
Die
Netzteilanschlüsse liegen perfekt. Sie sind am äußersten
Rand der Platine angeordnet, so dass die Kabel vom Netzteil nicht
weiter stören.
IDE-/Floppyanschlüsse:
Was
für die ATX-Anschlüsse gilt, gilt ebenso für die IDE-/Floppyanschlüsse.
Kein Kabel muss hier über dem Lüfter oder anderweitig im
Luftstrom durch das Gehäuse liegen, die Verwendung von Airflow-Kabeln
kann man sich auch hier sparen.
Audio-Eingänge
CD/DVD/Modem:
Leider
ist nur ein einziger Audio-Eingang für CD/DVD vorhanden, obwohl
ein zweiter deutlich zu erkennen ist.
Hier
wurde wohl der Rotstift angesetzt. Nun reicht für gewöhnlich
ein Audio-Eingang aus, allerdings stellt die Bestückung des zweiten
eigentlich keinen allzu großen finanziellen Aufwand dar.
USB-Header:
Die
Header für vier weitere USB- Anschlüsse liegen in der Mitte
der Platine, Dadurch liegen die Kabel zwar etwas im Weg, jedoch sind
die Header von der Frontseite und von der Rückseite des Gehäuses
gut zu erreichen. Absolut durchdacht ist dagegen die Anordnung der
Pins, denn bedingt durch die gegenläufige Belegung der jeweils
zwei Pin-Reihen, ist ein Verpolen absolut ausgeschlossen, wenn man
die mitgelieferte USB-Slotblende verwendet, die mit einem Blockstecker
für jeweils zwei USB-Anschlüsse ausgestattet ist. Wie man
den Stecker auch dreht und wendet, er wird immer in der richtigen
Position aufgesteckt sein.
RAM-Slots:
Die
RAM-Steckplätze liegen sehr eng zum AGP-Steckplatz, dadurch muss
man die Graphikkarte entfernen, um den Ein- und Ausbau der RAM-Bausteine
zu ermöglichen.
CPU-Sockel:
Der
Aufnahmerahmen für den CPU-Kühler, der gleichzeitig die
Haltekräfte aufnehmen muss ist auf der Rückseite nur mit
Kunststoffzapfen verankert. Diese Konstruktion wirkt, erst Recht im
Vergleich zur professionellen Lösung beim Shuttle, wenig Vertrauen
erweckend.
Beschriftung
der Platine:
Die
Beschriftung auf der Platine ist gut, erreicht aber nicht die Übersichtlichkeit
des Shuttle.
Sehr
gute Lösung bei der AGP-Kartenarretierung.
Das
BIOS: Der Chip ist aufgelötet, ein Tribut an die Herstellungskosten,
das für den Käufer teuer werden kann.
Die
Platine scheint eine Basis für viele verschiedene Boards zu sein,
denn der i845PE unterstützt kein ISA. Rechts oben zwei weitere
leere Sockel.
Hier
sieht man, wie knapp es zwischen RAM-Slots und AGP-Karte zugeht. Senkrecht:
Die Graphikkarte. Leider hat das PlatiniX 2E/333 nur zwei RAM-Slots.
Das sollte beim Speicherkauf beachtet werden.
Die
Befestigung des CPU-Aufnahmerahmens, der auch den Kühler hält:
Wenig Vertrauen erweckend.
Narrensicher:
Diesen USB-Stecker an der mitgelieferten Slotblende kann man nicht
falsch ausstecken.
Praktisch:
Diese LEDs signalisieren zuerst den P.O.S.T., danach ein eventuelles
Hyper Threading.
Warum
hier ein anderes Layout als üblich gewählt wurde bleibt
unbeantwortet, eine passende I/O-Blende wird allerdings mitgeliefert.
Der COM2 liegt als Slotblech bei.
Weitere
unbestückte Sockel auf der Platine.
Nach
der Montage erfolgen das erste Einschalten und der gespannte Blick
ins BIOS. Dieses ist recht komplett, man vermisst eigentlich nichts.
Ein interessantes Feature ist "Power on by password", doch
hier ist etwas Vorsicht geboten. Eine Option "any key" gibt
es nicht, also wählte ich kurzerhand "123". Als ich
das System am nächsten Tag per Einschaltknopf starten wollte
tat sich nichts. Auch das Trennen vom Netz brachte keine Besserung.
Nach einigem Herumprobieren stellte sich heraus, dass sich der PC
nunmehr ausschließlich per Passwort starten lässt, wenn
man diese Option einmal aktiviert hat. Abhilfe schafft nur ein Clear
CMOS, wenn das Passwort vergessen wurde. Allerdings ist die Einschaltoption
eine fast sichere Methode, das Einschalten des PCs durch die Katze
zu vermeiden. Zumindest in den allermeisten Fällen, denn Katzen
können alles, auch Passwörter laufen ... ;-)
BIOS:
VCore, VAGP, VDimm sowie die getrennte Einstellung von CPU-FSB und
PCI-Takt sind vorhanden.
Die
CPU-Versorgungsspannung kann erhöht und gesenkt werden.
Stufenlose
(1MHz) Einstellung ist nicht möglich, die Optionen mit mehr als
37 MHz PCI-Takt erscheinen wenig sinnvoll.
Betrieb
Nach
der problemlosen Installation von Windows XP, einzig die Installations-CD
musste aus dem Laufwerk genommen werden, da die Abfrage im Gegensatz
zu anderen Boards nicht überbrückt wird, sollte uns WCPUID
Einblick in die Hardware verschaffen:
Alles
im Rahmen, FSB bei 133,64 MHz.
Sandra
rundet die 133,64 MHz auf 134 MHz, daher auch der
Eintrag 336 MHz data rate bei Memory Bus Speed.
Der
S3 Modus klappte auch mit dem QDI anstandslos, das System wachte ordnungsgemäß
wieder auf. Die Treiber-CD, die zur Installation der als unbekannt
aufgeführten Geräte Audio, Intel Chipsatz und SM-Bus benötigt
wird lief nicht selbstständig an. Anschließend, nach manuellem
Start, konnten der intel Chipsatz-Treiber und die Audio-Funktion aus
dem Installationsmenü der CD heraus installiert werden. Nach
dem Treiber für den SM-Bus muss man allerdings auf der CD suchen,
dieser wird nicht aus dem Menü heraus angeboten. Hier ist vielleicht
eine kleine Verbesserung der Treiber-CD anzuraten.
Ansonsten
absolvierte das Board die Installationsroutinen vieler Anwendungen
ebenso mit stoischer Ruhe und Stabilität wie diverse Benchmarks, Burn In Anwendungen, und alle sonstigen Stabilitätstests. Die
Zeit vom Einschalten bis zum eingabebereiten Windows XP Desktop beträgt
mit allen installierten Treibern 31 Sekunden, ein recht guter Wert.
Anmerkung:
Bei beiden Mainboards kam es zu Beginn zu Unregelmäßigkeiten
und Abstürzen, allerdings konnte als Verursacher ein defekter
DDRam-Riegel ausfindig gemacht werden. Dieser destabilisierte nicht
nur die beiden hier getesteten Systeme sondern auch zuvor einwandfrei
laufende Systeme mit ECS K7S5A, ECS L7VTA und Enmic 8TAX4+, mit denen
der Speicherriegel überprüft wurde, unmittelbar nach dem
Einbau. Ein baugleiches Speichermodul schaffte wiederum sofortige
Abhilfe. Hier zeigte sich wieder einmal, dass auch hochwertiger Markenspeicher
(hier Samsung) nicht vor Ausfällen verschont bleibt, und dass
der Speicher fast immer der Hauptverdächtige ist, wenn etwas
nicht 100%ig läuft. Die Mainboards traf in allen Fällen
keine Schuld, handelte es sich doch um unterschiedliche Plattformen
(AMD, intel) mit unterschiedlichen Chipsätzen (2 SiS, 1 intel,
2 Via).
Übertakten
Übertakten
ist keine Domäne des QDI, obwohl etliche Funktonen vorhanden
sind, ist das Angebot nicht komplett. Für ein richtiges OC-Board
sollte 1 MHz Schritte und mehr Spielraum nach oben bei den einzelnen
Spannungen schon vorhanden sein. Allerdings ist das QDI auch
nicht
als OC-Board konzipiert. Nicht zuletzt ist der Kundenkreis derer,
die mit Übertakten nichts am Hut haben ohnehin der weitaus größere,
noch dazu bei einem Intel P4-Mainboard. In Anbetracht dieser Tatsache,
wird das Übertakten nicht weiter betrachtet und das System stattdessen
mit den schnellstmöglichen Einstellungen innerhalb der Spezifikation
betrieben.
Der
Vergleich
Kommen
wir nun zum direkten Vergleich der beiden Testkandidaten. Zunächst
sollen noch einmal die Vor- und Nachteile der beiden Mainboards aufgelistet
werden, um sie direkt und übersichtlich miteinander vergleichen
zu können:
Shuttle AS45GTR |
QDI PlatiniX 2E/333-6A |
PRO
Gute Leistung, schnell
Hohe Stabilität
Herausragende Ausstattung (USB 2.0, LAN, IEEE1394, SPDIF, Raid,
SATA einschließlich Blenden und Kabeln)
Vollständige OC-Features
Durchdachtes Layout
Gute Verarbeitung
Preis (134 € mit Vollausstattung)
3,3V und 1,5 V AGP Graphikkarten verwendbar
Passive NB-Kühlung
Treiber-CD mit automatisierter Treiberinstallation
Dokumentation auf der Platine
Gutes Handbuch
Einfache Inbetriebnahme (außer bei HPT372)
Kühleraufnahmeverankerung sehr solide
|
PRO
Sehr gute Leistung, sehr schnell
Hohe Stabilität
Niedriger Preis (ca. 110 €)
Ausstattung: 4xUSB-Blende, SPDIF
Passive NB-Kühlung
AGP-Kartenarretierung
Gutes Handbuch
Einfache Inbetriebnahme
DDR400 Unterstützung
|
CONTRA
HPT 372 Treiberdiskette fehlt
BIOS etwas unübersichtlich
Arretierung am AGP-Steckplatz fehlt
Kein Board für Anfänger
|
CONTRA
Nur 1,5 V AGP Graphikkarten verwendbar
Magere Ausstattung (USB 2.0. Sound)
OC-Features nicht vollständig
Aufgelöteter BIOS-Chip
Nur 2 Speicherslots
Treiber CD muss teilweise nach Treibern durchsucht werden.
Kühleraufnahmeverankerung wenig Vertrauen erweckend
|
Die
völlig identischen Systeme - abgesehen vom Board natürlich
- wurden mit den Benchmarks PCMark2002, 3Mark2001SE, Sandra2002 (div.)
und SpecViewPerf 7.0 getestet.
Der
Unterschied in der Speicherbandbreite ist minimal, allerdings
in
beiden Fällen sehr gut ...
Sandra Multimedia: Kein wirklicher Unterschied zwischen den beiden
Kandidaten.
Wieder
ein sehr guter Wert für beide Kandidaten.
Beim
3DMark 2001 vermag sich das QDI etwas abzusetzen. Für die verwendete
Graphikkarte
Radeon 9000 Pro sehr gute Werte.
PC
Mark 2002: Bedingt durch andere Messverfahren des PC Mark erhöht
sich
der
Unterschied bei der Speicherperformance.
Sandra
CPU Benchmark: Minimale Vorteile des i845, es mag allerdings vermessen
sein, hier
von
"Vorteilen" zu sprechen.
Mit
weiteren Graphiken möchten wir den Leser hier nicht langweilen,
denn was auch gemessen wurde, der Unterschied zwischen dem SiS648
des Shuttle und dem i845PE des QDI ist jeweils so
gering, dass man
ihn auch getrost vernachlässigen kann. So zeigte sich beispielsweise
in den einzelnen Benchmarks der Suite SpecViewPerf 7.0 mal das Shuttle,
mal das QDI schneller. Dies allerdings jeweils im Bereich von 0,2
bis 2%.
Gleiches gilt für die PCI und EIDE Performance: Beide
Chipsätze zeigen sich als sehr leistungsfähig, oder anders
ausgedrückt: Sie rufen fast nach einer Bestückung mit TV-Karte,
Firewire- und SCSI-Controller sowie Soundblaster Audigy. Hier haben
Intel und SiS ganze Arbeit geleistet, wie man sie sich von Via wünschen
würde. Shuttle und QDI allerdings gebührt hier das Lob,
das Potenzial, das die Chipsätze bieten auch umgesetzt zu haben,
denn auch das ist nicht immer selbstverständlich. Oft genug haben
sich Referenzboards als sehr leistungsfähig gezeigt, während
die Großserienprodukte diese Leistung nie erreichen konnten.
Fazit
Sehr gute Chipsätze
in sehr guten Mainboards.
Während das QDI PlatiniX 2E/333 seinen Weg zu OEMs und Einzelhändlern
finden wird, die für einen günstigen Preis ein sehr leistungsstarkes
Mainboard ohne Kinderkrankheiten verwenden möchten, bedient das
Shuttle eher den Endkundenmarkt, wo sehr spezifische Anforderungen
an BIOS-Optionen und Ausstattung gestellt werden.
Wer in seinem neu erworbenen P4-Komplett-PC ein
QDI
PlatiniX 2E/333 vorfindet, kann sich glücklich schätzen,
denn er hat einen PC erworben, dessen Herzstück technisch auf
dem neusten Stand und dabei noch äußerst stabil und schnell
ist.
Das
Shuttle AS45GTR ist ein Ausstattungswunder, das
kaum Wünsche offen lässt: Serial ATA, USB 2.0, Firewire,
5.1 Sound, Raid werden hier gepaart mit Geschwindigkeit und Stabilität,
die bei derart ausgestatteten Mainboards nicht immer selbstverständlich
sind. Wer sich dennoch an dem kleinen Leistungsrückstand des
SiS 648 im Vergleich zum i845PE stört, dem kann das umfangreiche Übertaktungs-BIOS weiter helfen, denn ein 2 MHz höherer
FSB gleicht den "Vorsprung" des Intel umgehend aus. An dieser
Stelle sei nochmals darauf hingewiesen, dass die gemessenen Leistungsunterschiede
keinesfalls spürbar für den Anwender sind.
Somit bleibt einzig die Unterstützung des
Hyper
Threading (Aufteilung eines HT-fähigen Hauptprozessors wie dem
Intel P4 3.066 MHz in mehrere virtuelle CPUs) als technischer Vorsprung
des i845PE und somit des QDI PlatiniX 2E/333 erhalten. Dieses Feature
macht sich allerdings in der Praxis weit weniger bemerkbar als es
einem der Hersteller der CPU glauben machen möchte.
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