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Vorwort
Nanu, schon wieder
ein ECS-Board bei K7Jo.de im Test ? Nun ja, das zuletzt vorgestellte
ECS
K7VTA3 3.1 RAID erreichte uns eben nicht alleine...zusätzlich
im Paket befand sich doch tatsächlich auch noch ein Elitegroup
K7S6A, das wir natürlich gleich mitgetestet haben.
Aufmerksame und
treue Gäste von K7Jo.de wissen natürlich, dass wir bereits im
Dezember letzten Jahres wohl einen der weltweit ersten, längeren
Berichte über ein ( damals noch ) Vorserien-Muster des K7S6A online
gebracht hatten. Das finale K7S6A gelangte dann ja erst im März
dieses Jahres in den Handel. Wie sich die Platine in der
Zwischenzeit entwickelt hat, interessierte uns daher natürlich
schon. Schauen wir einmal, was daraus geworden ist.. Wir bedanken uns an dieser Stelle recht herzlich bei Elitegroup
Deutschland, namentlich bei den Herren Niessen und Grothe
für die freundliche Stellung des Testmusters.
Lieferumfang und Spezifikationen
Bevor wir zum Lieferumfang
des K7S6A im Einzelnen kommen,
gestatten Sie uns ein Wort zu
SiS745 basierten Mainboards im
allgemeinen. Nachdem der Vorgänger-Chip(satz )
SiS735 nahezu von
allen Mainboardherstellern links liegengelassen wurde, hat sich das
Bild nach dem Release des SiS745 etwas verlagert. Nachdem Elitegroup
beim SiS735 als nahezu einziger Hersteller mit dem schon fast
legendären Elitegroup K7S5A ein entsprechendes Mainboard in großen
Stückzahlen auf den Markt brachte, haben sich beim SiS745 nun auch
andere Firmen entschlossen, derartige Platinen zu produzieren.
So gibt
es mittlerweile SiS745 Boards von Asus, MSI, Chaintech, Fastfame u.a..
Eines ist allerdings all diesen Mainboards gemeinsam : aufgrund des
niedrigen Chip-Preises, den die Mainboardhersteller im Einkauf für
den SiS745 zahlen müssen, findet sich der Chip durchgehend auf den
sogenannten "LowCost" oder auch
"Einsteiger-Mainboards" in der jeweiligen Produktpalette der
Platinen-Hersteller wieder. Damit der Preisvorteil beim Einkauf nicht
verschenkt wird, werden diese "Einsteiger-Platinen" in der
Regel auch ohne jeglichen "Schnickschnack" bzw.
Sonderzubehör ausgeliefert - nur so kann der niedrige
Endverkaufspreis gehalten werden. Wem dies bewußt ist, sollte hier
also auch keine Ausstattungswunder erwarten, sondern solide Hausmannskost.
Beim Öffnen des K7S6A-Kartons purzelt dem Käufer
denn auch nicht sonderlich viel entgegen.
Der Lieferumfang des
K7S6A im Überblick
Im Karton befinden sich
neben dem Mainboard gerade einmal das obligatorische
Handbuch ( in
Englisch, aber recht gut bebildert ), 2 ATA 100 Kabel,
1 Floppy Kabel
sowie die notwendige Treiber-CD.
Das Testmuster lag
uns in der immer noch unveränderten Revision 1.0 vor
Die
Spezifikationen des K7S6A lauten wie folgt:
-
SiS745
Chipsatz
-
3x184pin DDR
DIMM für max.
1,5 GB PC2100 Speicher oder
1
GB PC2700 Speicher 333MHz
-
5xPCI
-
1x
AGP 4x
-
1x CNR
-
2 ATA 100
Kanäle für max. 4 Geräte
-
2PS/2 Mouse/Keyboard
-
2xUSB ( 4
weitere möglich )
-
onboard AC97
-
3
Soundanschlüsse
-
1 Gameport
sowie 2 COM und
-
1 Parallel Port
Layout und Installation
Sofort ins Auge fällt natürlich
der kupferfarbene Passiv-Kühlkörper unter dem sich der SiS 745 Chip
verbirgt. Da der Chip selbst nach stundenlangem Betrieb gerade einmal
handwarm wurde ist dies natürlich eine praktikable Lösung , zudem
entfällt so jegliche Geräuschbelästigung, die mancher aktiver
Chiplüfter hervorruft. Bohrungen für die Montage eines aktiven Chipsatz-Lüfters
sind nicht vorhanden.
Mit 5 PCI-Slots
wird die
klassenübliche Standardkost geboten. Dies ist eigentlich etwas
schade, denn wie man inzwischen weiß, stellt der SiS745 ganze 8
Int-Leitungen zur Verfügung - dies ist sein großer Vorteil
gegenüber den VIA-Chips, die bekanntlich derer nur vier bieten. So
wäre es auf den ersten Blick eigentlich durchaus sinnvoll gewesen,
das K7S6A ruhig mit vollen 6 PCI-Steckplätzen auszustatten. Warum
dies nicht geschehen ist, haben u.a. auch schon die Kollegen von www.planet3dnow.de
in einer aufwendigen "Karten-Steck-Orgie" herausgefunden.
Denn tatsächlich hat man bei Elitegroup
von den acht möglichen
Int.-Leitungen nur vier genutzt. Wahrscheinlich wäre die Verdrahtung
aller zur Verfügung stehenden Leitungen produktionstechnisch wohl zu
teuer gekommen. Diese Vorgehensweise ist übrigens nicht nur bei
Elitegroup anzutreffen - auch MSI hat bei seinem "745 Ultra / SiS
745" Mainboard nur vier Ints verdrahtet. So ist schon einmal ein
schöner Vorteil des SiS745 Chips dahin und der Anwender muss ( genau
wie bei VIA-Boards ) durchaus ein Augenmerk darauf richten, wie und
mit welchen Karten er seine PCI-Slots bestücken will.
Typisch für
einen Hersteller, der auch im OEM-Bereich stark vertreten ist, hat ECS
es sich auch beim K7S6A nicht verkneifen können, einen
CNR-Steckplatz
zu verbauen. Dieser bleibt beim privaten Home-User allerdings zu 99% ungenutzt.
5 PCI Steckplätze und
ein CNR-Slot zieren das K7S6A
Im Überblick: IDE-Anschlüsse
und der sehr tief sitzende
Floppy-Anschluss
Die Anschlüsse hat
Elitegroup auf dem K7S6A
etwas ungewöhnlich platziert.
So liegt der Netzteilanschluss doch etwas unglücklich hinter den
seriellen und parallelen Portanschlüsen, was bei der Kabelführung zu
einer leichten Beeinträchtigung des Luftstromes der CPU-Kühlung führen
könnte. Mit einigem Geschick gelingt jedoch je nach Gehäuse eine
Kabelführung, die diesen kleinen Nachteil ausgleichen kann. Die
Anschlüsse für IDE-Geräte sind dagegen gut positioniert. Der
Floppy-Anschluss liegt vielleicht etwas zu tief, mit dem bei unseren
Review verwendeten 30 cm Rundkabel war der Anschluss aber noch so
gerade eben zu erreichen.
Den Sockel-Bereich hat ECS
gut frei gelassen;
zumindest unser Standard-Kühler (RedCooler) passte ohne Probleme. Die
obligatorischen Bohrungen zur Aufnahme von geschraubten Kühlern
sind
ebenfalls vorhanden. Dennoch sollten Freunde großvolumiger Modelle
unter Umständen aufpassen: In Richtung Speicherbänke wird es nämlich
wie auch schon beim zuletzt getesteten
K7VTA3 3.1 durchaus eng,
siehe unser Foto unten !
Der Sockelbereich im
Überblick, man achte auf die "0,13 µm" Aufkleber !
Dennoch : auch große Kühler wie der Alpha PAL8045
passten problemlos auf unser Testsample. Zum
Schutze der empfindlichen Leiterbahnen auf dem Mainboard hat
Elitegroup längs der Haltenasen für die Kühlerklammern, weiße
Folienstreifen aufs Board geklebt. Wir konnten das auch bereits bei
unserem letzten Testboard aus dem gleichen Hause sehen. Eine simple,
aber durchaus lobenswerte Maßnahme, die empfindlichen Leiterbahnen
auf der Platine vor Werkzeug-Ausrutschern bei der Kühlermontage zu
schützen. Im übrigen hat ECS auch beim K7S6A die "0,13µ"
und "XP"-Aufkleber im Sockelbereich angebracht, was den User
auf die
T-Bred - Kompatibilität hinweisen soll.
Die 3 184pinigen
DIMM-Bänke nehmen auch PC2700 RAM auf
Elitegroup setzt beim
K7S6A konsequent auf
schnellen DDR-Speicher und bietet für den Speicherausbau
3 Speicherbänke
an, die mit jeweils bis zu 1,5 Gbyte
PC2100/2400, oder 1 Gbyte PC2700 ( 333 MHz ) RAM bestückt werden können.
Die vermutlich dreiphasige Spannungsversorgung
Der
Netzteil-Anschluß liegt nicht wirklich günstig...
Das Board verfügt
erfreulicherweise über drei Lüfteranschlüsse.
Für weitere Zusatzlüfter, z.B. Grafikkartenlüfter,
stehen dem User somit neben dem standardmäßigen CPU-Fan-Anschluß
noch zwei weitere Fananschlüsse auf der Platine zur Verfügung.
Das Board besitzt insgesamt 3 Jumper, zwei davon dienen der CMOS-write-protection bzw. dem CMOS-clear – interessant ist der
dritte Jumper, bei dem es sich genau genommen um eine Jumper-Strecke
handelt. Mit dieser Jumperstrecke bietet Elitegroup erstmals die Möglichkeit,
den Multiplikator der CPU zu verändern.
Wie
gewohnt, haben wir auch diesmal wieder ein wachsames Auge auf den Platz
rund um den AGP-Slot geworfen .In der jüngsten Vergangenheit hatte es
hier von Usern Meldungen gegeben, die über Platzprobleme beim
Einstecken großer Grafikkarten ( vornehmlich Geforce 4 Ti4400 und
4600 ) berichteten. Tatsächlich gab es bei einigen KT333 und 266A
Mainboards anderer Hersteller Probleme in diesem Bereich durch zu hohe
Kondensatoren oder anderer Bauteile auf dem Mainboard. Für die von uns
verwendete RADEON 8500 LE von Sapphire können wir Entwarnung geben.
Dennoch : Besitzer von Geforce4 Ti 4400/4600 Karten mit aufwendigen
Kühlvorrichtungen sollten aufpassen ! In der Nähe des
Grafikkarten-Halteclips befindet sich seitlich neben dem AGP-Slot ein
Kondensator, der eventuell mit den angesprochenen, großformatigen
Grafikkarten-Kühlkörpern kollidieren könnte. Wer die Möglichkeit
hat, sollte sich daher vor dem Kauf des K7S6A beim Händler
erkundigen, ob die vorhandene Grafikkarte wirklich passt.
Dieser Kondensator
kann bei großvolumigen Kühlvorrichtungen mancher GF4 Ti 4400/4600
Grafikkarten evtl. zu Komplikationen führen.
Gut gelungen ist
wiederum die günstige Anordnung der DIMMs im räumlichen
Zusammenspiel mit dem AGP-Steckplatz. Hier hatten wir in der
Vergangenheit selbst bei fast doppelt so teuren Platinen bemängeln
müssen, dass zum Wechseln von Speichermodulen zunächst die
Grafikkarte ausgebaut werden muss. Beim K7S6A ist dies nicht der
Fall. Alle DIMM-Halteklammern lassen sich auch bei eingebauter
Grafikkarte bequem öffnen. Ebenfalls noch erwähnenswert ist,
dass auch beim K7S6A der AGP-Slot mittlerweile über eine
Grafikkartenverriegelung verfügt - bei unserem Vorserienmuster,
welches wir im Dezember letzten Jahres begutachten durften, war das
noch nicht der Fall.
Beim Onboard Sound handelt es sich aus Kostengründen nur
um eine AC97 2Kanal-Lösung,
wie sie aber weit verbreitet ist. Immerhin ist der Klang deutlich besser, als beim Vorgänger K7S5A. Eine Entwicklung, die mit
dem Erscheinen der Athlon Palomino XP-Prozessoren eintrat, nämlich
das mainboardseitige Auslesen der Thermaldiode dieser CPU's,
unterstützt das K7S6A leider nicht. Das K7S6A
misst weiterhin nach der
ungenauen Fühlernasen-Methode unter dem Prozessor. Zumindest kann der User per BIOS eine sogenannte
Abschalttemperatur definieren. Erreicht die CPU eine bestimmte vorher
festgelegte Temperatur, schaltet sich der Rechner komplett aus.
Im Award-Bios des
K7S6A kann immerhin eine sogenannte "Shutdown-Temperatur"
definiert werden. Die Thermaldioden-Auslesung bietet das K7S6A leider
nicht.
Zum Abschluss der
Layout-Betrachtung muss festgehalten werden, das das Platinendesign
einen etwas zwiespältigen Eindruck hinterlässt. Einige Features, die
der Chipsatz bieten würde bzw. der Vorgänger ( das K7S5A ) hatte,
wurden schlicht wegrationalisiert. So gibt es keinen LAN-Chip mehr auf
dem Board, die Firewire-Schnittstelle wurde nicht ausgeführt und die
Anordnung z.B. des Floppy- Anschlusses kann nicht begeistern.
Positiv bleiben festzuhalten die drei Lüfteranschlüsse, die T-Bred-Kompatibilität, sowie Feinheiten wie das Vorhandensein einer
Grafikkkarten-Arretierung.
Alltagsbetrieb, PC 2700 & Stabilität
Im Alltagsbetrieb
zeigte sich wieder einmal das Verhalten, für das Elitegroup-Mainboards
eigentlich bekannt sind: gute Stabilität und gutmütiges
Gesamtbetragen. Dies allerdings durchaus mit Einschränkungen. In der Vergangenheit haftete den
ECS-Boards
oft der Ruf an, zwar stabil, aber dafür vergleichsweise
eher gemächlich zu sein.
Wie wir im Folgenden sehen werden,
bestätigt sich dies beim vorliegenden Testkandidaten leider. So ist der SiS745 Chip zwar eigens auch für die
Verwendung von
PC2700 Speicher konstruiert worden, wir würden nach
unseren Testergebnissen davon aber durchweg abraten.
Elitegroup hat
das K7S6A mit einem eigentlich benutzerfreundlichen Award-Bios
ausgetattet, das weitaus mehr Eingriffsmöglichkeiten zulässt, als
das vom K7S5A bekannte AMI-Bios - doch was nützt dem User dieses
"Mehr" an Bios-Optionen, wenn entweder Mainboard oder Chip(satz), bei der Umsetzung "kränkeln" ? Dazu im folgenden
Abschnitt mehr. Wie gesagt - das K7S6A ist durchaus ein stabiles
Board, allerdings nur, wenn man es mit gemäßigten Speichertimings
betreibt und am besten herkömmlichen PC2100 Speicher verwendet.
Bios & Overclocking
Vor
einem genaueren Blick auf das Bios, prüften wir zunächst auch hier
wieder nach, mit welchem FSB die Platine von Haus aus getaktet ist.
In jüngster Vergangenheit hatte sich gezeigt, dass einige Hersteller
bezüglich der Grundtaktung gerne zu kleinen Mogeleien greifen. Das
Tool
WCPUID von H.Oda gibt Aufschluss darüber.
Minimal
übertaktet schreitet das K7S6A in den Teststand
Beim
Thema Overclocking wollte man bei Elitegroup dem User diesmal wohl
etwas mehr Freiheiten bieten, als dies sonst bei ECS-Mainboards
üblich ist. So wurde dem K7S6A ein Award-Bios spendiert, das
durchaus einiges an Übertaktungsoptionen bietet. Zumindest auf dem
"Papier" !
CPU und Speicherfrequenz lassen sich in gröberen
Schritten per Bios einstellen. Eine feinfühligere Erhöhung des FSB
in 1 MHz-Schritten ist nicht möglich. Das K7S6A bietet aber
bei einem Speichertakt von 166 MHz einen korrekten PCI-Teiler von 5
an, so dass der PCI-Bus auch bei dieser Einstellung mit regelkonformen
33 MHz angesprochen wird.
Hier sieht man die üblichen Einstell-Möglichkeiten
für das RAM-Timing. Es ist das Bild, wie man es z.B. auch von
VIA-Chipsätzen gewöhnt ist. Allerdings stellte sich im Betrieb
heraus, dass das K7S6A extrem empfindlich auf die Einstellung des
Parameters "RAS Active" reagiert. Die Einstellung
"5T" wollte auf unserem Testmuster selbst mit 5ns Kingmaxx
PC2700 RAM schon bei einem Standard-FSB von 133 MHz nicht stabil
laufen ! Eine Reduzierung auf "6T" war unumgänglich.
Weniger
empfindlich zeigte sich die Option "CLAS Latency" - selbst
bei einem Speichertakt von 166 MHz konnten wir diese auf
"2T" stehen lassen (* dazu ein
Nachtrag am Ende des Kapitels). Hier spielt aber natürlich die
Qualität des verwendeten Speichers eine entscheidende Rolle. In der
Regel lassen die meisten PC2700 Module hier nur die Einstellung
"2,5T" zu.
Im Bios kann manuell gewählt werden, ob CPU und
Speicher im synchronen oder asynchronen Takt laufen sollen. Die
Einstellung 133 MHz für CPU und 166 MHz für DRAM bringt beim SiS745
aber rein gar keine Vorteile. Ganz im Gegenteil : der SiS745 hat mit
dem asynchronen Betrieb ganz erhebliche Schwierigkeiten. Dies äußert
sich zwar nicht in Stabilitätsproblemen, dafür aber in einem
massiven Leistungseinbruch. Wenn wir hier von "massiv"
sprechen, dann meinen wir das auch so - unserer Benchmark-Abschnitt
wird das bestätigen.
Auch die CPU-Spannung kann im Award-Bios des
K7S6A
manuell gewählt werden, allerdings sind mehr als 1,85 V nicht drin.
Des
weiteren bietet sich beim K7S6A noch die Möglichkeit, den
CPU-Multiplikator frei zu wählen. Leider kann dies nicht vom Bios aus
erfolgen, sondern ist nur durch Stecken von Jumpern auf der Platine
selbst möglich.
Im
Bild die Jumperstrecke für die Einstellung des CPU-Multiplikators,
daneben eine Skizze zur Lokalisierung der Steckerleiste auf dem
Mainboard. Einflußmöglichkeiten auf die
Spannungsversorgung der Speicherbänke bzw. des AGP-Steckplatzes
gibt es nicht. So gesehen bietet das
K7S6A eigentlich
einiges, um Übertaktungsversuche zumindest einmal zu wagen. Dennoch
bleibt festzuhalten, dass sich all diese Möglichkeiten kaum richtig
ausreizen lassen. Zu sehr krankt der SiS745 Chip unter dem asynchronen
Takt. Dies kann man zum einen SiS selbst vorwerfen, zum anderen muss
man dies aber wohl auch dem ECS-Bios ankreiden. SiS hat mit dem 745er
Chip eine Lösung auf den Markt geworfen, die zwar als PC2700 tauglich
beworben wird, aber in der Praxis mit dieser Einstellung ( zumindest
aus Performance-Sicht ! ) versagt. Während der aktuelle
PC2700
taugliche VIA-Chipsatz, der KT333, zumindest annähernd minimal an
Performance bei der Einstellung 133/166 MHz ( CPU/RAM ) zulegen kann,
oder schlechtestenfalls minimal an Leistung verliert - ist der
Leistungseinbruch beim SiS745 bei asynchroner Taktung nahezu
unverzeihbar ! Auf der anderen Seite muss sich aber auch ECS den
Vorwurf gefallen lassen, bis zur heute aktuellen
BIOS-Version 1.0d (
aktuell zum Test-Zeitpunkt ), ebenfalls ein großes Problem nicht in
den Griff bekommen zu haben : So war es auch uns, wie schon vielen
Kollegen anderer Hardware-Redaktionen, absolut unmöglich das K7S6A im
synchronen Modus bei 166/166 MHz zu betreiben. Nicht einmal mit den
absolut langsamsten, zur Verfügung stehenden Speichertimings war dies
zu bewerkstelligen ! Nun kann man natürlich einwenden, dass dies
offiziell auch nicht vorgesehen ist, da es auch noch keine
entsprechend für 166 MHz FSB ausgelegten Prozessoren gibt. Allerdings
konnte der Autor selbst bei der SiS745 Platine eines anderen
Herstellers, eben genau dies bewerkstelligen. Ebenso störend wirkt
die Tatsache, dass wir ab einem FSB von 147 MHz, wenigstens bei
unserem Test-Exemplar, sämtliche Speichertimings massiv herabsetzen
mussten, um wenigstens ein stabiles System zu bekommen. So nützen die
durchaus vorhandenen OC-Optionen unserer Meinung nach nicht wirklich
viel. Zwar kann man den FSB wie gesagt durchaus noch weiter
hochtreiben, wenn dies aber nur mit einer gleichzeitigen Verminderung
der Speicher-Parameter einhergeht, ist der Performancegewinn eher
bescheiden. Trotzdem kann sich die Performance bei synchroner Taktung
von z.B. 147/147 oder 150/150 MHz durchaus blicken lassen. Hierzu
bedarf es aber nicht unbedingt des PC2700 Speichers - gute PC2100
Module schaffen dies ebenfalls.
*
Nachtrag der Redaktion vom 30. Dez. 2002:
Die BIOS Versionen 1.0d und das neuere
1.0f haben einen Bug bei der Ausführung der
RAM-Timings, laut Berichten der User kommt er in allen
Versionen des K7S6A-BIOS vor. Wenn man unter "Advanced Chipset
Features" die Option CAS Latency auf 2 einstellt, wird im
BIOS leider intern nur die langsamere Ansteuerung mit CL2,5
genutzt. Bei einer eingestellten CAS Latency von 2,5 oder 3 wird im
realen Betrieb eine CL3 vom System ausgeführt. Da dieses die Performance
des Mainboards im Zusammenspiel mit dem Speicher verschlechtert, sollte
man den Fehler nicht als unwichtig Einstufen.
Testplattform
Testkonfiguration:Windows
ME
Mainboard
|
Elitegroup K7S6A
Bios 1.0d
|
CPU
|
Athlon XP 1500+ unlocked
|
RAM
|
256 MB Apacer CL2 PC2100, 256 MB
Kingmax CL2,5 PC2700
|
Grafikkarte
|
Sapphire RADEON 8500 LE
|
CPU Kühler
|
RedCooler
|
Netzteil
|
Sirtech 340 W
|
Sound
|
onboardsound und Terratec 128
PCi
|
Netzwerkkarte
|
Realtek 10/100 Mbit
|
Festplatte
|
Western Digital 20 GB 200 EB
|
Benchmarks
Für unseren kleinen
Benchmark-Abschnitt kommt wieder unsere neue Hardwarekonfiguration
zum Zuge, wie wir sie bereits bei unserem letzten Review vorgestellt
haben. Damit die
mit der neuen Testkonfiguration gewonnenen Ergebnisse für unsere Leser
trotzdem noch aussage- und vergleichsfähig sind, haben wir uns
entschlossen auch für unsere zukünftigen Tests eine sogenannte
Referenz-Platine einzuführen. Unsere Wahl fiel dabei auf das
Epox 8KHA+. Zwar handelt es sich hierbei um eine KT266A-Platine, jedoch hat
dieses Mainboard in zahlreichen Tests seine einzigartige Klasse unter
Beweis gestellt und kann auch heute noch als schwerer Prüfstein selbst
für brandneue Mainboards angesehen werden. Schauen wir uns einmal
die Testergebnisse an...
Soweit
nicht ausdrücklich anders vermerkt, wurden alle
Benchmarks
bei
normalem
Standard-CPU Takt
von 133 MHz mit jeweils 133 und 166 MHz
Speichertakt durchgeführt.
Zur
Aussagekraft synthetischer Benchmarks sei noch vermerkt, dass ein Rückschluss
von deren Ergebnissen auf die tatsächliche Leistungsfähigkeit
eines Mainboard im realen Alltagsbetrieb nur unter Vorbehalt möglich
ist. Viele synthetische Benches laufen sehr schnell ab, erfassen
also nur einen winzigen Ausschnitt eines Systemzustandes. Zudem fließen
in jeden Benchmark eine Unzahl von Faktoren ein, die sich
gegeneinander beeinflussen und nie ganz auszuschließen sind. So
sind selbst bei völlig identischer Systemkonfiguration
unterschiedliche Ergebnisse möglich – dies ist z.B. auf
Schwankungen in bezug auf Qualität und Herstellungstoleranzen bei
den einzelnen Testkomponenten zurückzuführen.
SiSoftSandra 2002
Mit
133/133 MHz performt das K7S6A recht anständig. Bei asynchroner
Taktung mit 133/166 MHz erfolgt jedoch ein brutaler
Leistungseinbruch. Bei der synchronen Taktung mit 133 MHz bleibt der
SiS745 Chip dabei in der Performance ca. 5% hinter dem älteren VIA
KT266A zurück. Bei asynchroner Taktung mit 133/166 MHz beträgt der
Rückstand schon zwischen 15 bis 20 % auf den KT266A bei 133/133
MHz. Eine eklatante Schwäche des SiS745.
Hier
noch einmal dazu die CPU-Multimedia-Werte, wobei sich das
ECS K7S6A sehr
gut schlägt und unsere Referenzplatine sogar noch leicht
überflügeln kann.
Bench
32
Bench32 ist zwar schon ein etwas
älteres Programm, prüft aber ähnlich wie Sandra2002 den
Datendurchsatz beim RAM und zusätzlich die Festplattenperformance.
Außerdem läuft das Programm nicht so schnell durch wie Sandra,
sondern ermittelt seine Ergebnisse aus insgesamt fünf
Einzelmessreihen. Das Prüfprogramm bescheinigt dem K7S6A hier eine
recht gute Ansprache der Festplatte - die DiskPerformance liegt
sogar noch hauchdünn vor der unserer Referenzplatine Epox 8KHA+. Im Streaming-Verhalten zeigt sich allerdings ein ähnlicher Rückstand
auf den KT266A-Vertreter wie schon beim Sandra2002 Bench.
PCMark2002
Der
relativ neue MadOnion PCMark2002 ist zwar ein recht simpler
Systembenchmark, kann aber von jedem Home-User gut nachvollzogen
werden und gibt durchaus die Möglichkeit, eine Standortbestimmung
seines Systems vorzunehmen.
Im
PCMark 2002 sind die
Verhältnisse zumindest bei synchroner Taktung mit 133 MHz etwas
ausgeglichener. Dennoch ist auch hier wieder der deutliche
Leistungseinbruch bei 133/166 MHz erkennbar.
3DMark2001SE
Im
3DMark2001SE, der die Direct3D Schnittstelle bedient, wird
vornehmlich die AGP-Performance des Boards geprüft, vor allem in
der niedrigeren Auflösung, kann man den Einfluss der verwendeten
Grafikkarte etwas ausfiltern. Allerdings sollte man für einen Mainboardtest
den 3DMark2001SE auch nicht überbewerten. Das Bild setzt sich fort
: relativ ordentliche Resultate des K7S6A
bei synchroner Taktung von
CPU und Speicher - deutlicher Rückstand dagegen im asynchronen
Modus.
3DMark2000
Der ältere 3DMark2000
läuft nur in 16bit, so dass
der Einfluss der Grafikkarte etwas besser ausgefiltert wird und so der
Anteil des Mainboard-Chipsatzes etwas mehr zum Zuge kommt. Auch hier
das gleiche Bild...
3DMark99
Beim alten 3DMark99 Max bleibt der Einfluß moderner
Grafikkarten-Technik weitestgehend außen vor. Hier zählt allein die
Fähigkeit des Mainboards, die Daten zwischen CPU, RAM und AGP-Port
hin- und herflitzen zu lassen. Hier wird der Rückstand des K7S6A
schon wieder deutlicher. Im synchronen Takt bleibt das Board ca. 3,5 -
5 % hinter der KT266A Platine, im asynchronen Betriebsmodus wächst
der Rückstand jedoch auf 10-12 % an.
Vulpine GL Mark
Vulpine ist ein sehr
beliebter Benchmark, der die OpenGL Schnittstelle anspricht und
aufgrund seiner Stabilität und Konstanz sehr gut zu Vergleichen
herangezogen werden kann.
Der Vulpine GL Mark - Bench scheint dem
ECS K7S6A
nicht so sehr zu liegen. Wir konnten dieses Phänomen auch schon bei
unserem letzten Testkandidaten aus dem Hause Elitegroup beobachten.
Beim K7S6A ist dieses Verhalten aber noch ausgeprägter. Ein Rückstand von
10 fps auf das Epox 8KHA+
ist wirklich enorm. Selbstverständlich haben wir alle Benches
mehrere Male durchlaufen lassen. Das Ergebnis bestätigte sich in allen Durchläufen.
WinAce
Beim
Packen großer Datenmengen mit WinAce spielen sowohl
Speicher-Performance wie auch Stabilität eine große Rolle. Beim
folgenden Diagramm ist zu beachten, dass kleinere Werte diesmal
besser sind - gemessen wird die Zeit, die benötigt wird, um ein 425
MB großes File zu archivieren.
Der Vorsprung des Epox 8KHA+ beträgt 18
Sekunden für die Archivierung unseres Demo-Files. Damit schneidet
das K7S6A immerhin bei synchroner Taktung besser ab, als das
ECS
K7VTA3 3.1 KT333 Mainboard aus unserem letzten Test. Wie gewohnt,
erfolgt mit fast schöner Regelmäßigkeit bei asynchronem Takt ein
Leistungseinbruch.
Game/Grafik-Benchmarks
Spiele
sind immer noch eine der Hauptanwendungen am heimischen Computer.
Daher nutzt man Spiele-Benchmarks sehr gerne, um die
so genannte „real-world-performance“
zu testen.
Als Benchmark kommt
Serious Sam zum Einsatz, welches mit der
OpenGL Schnittstelle arbeitet. Hier nutzten wir die Timedemo
„Karnack“.
Ein
schon gewohntes Bild: Das Referenz-Board liegt leicht vorn. Die
Performance des K7S6A ist dennoch in Ordnung. Mit Einbußen muss
wieder derjenige rechnen, der sein K7S6A asynchron laufen lässt. Der Trend setzt
sich auch in unserem letzten Benchmark, dem GameStar 1.0 fort.
Wer
sich die vorangegangenen Benchmarks genau ansieht, wird feststellen,
dass die asynchrone Taktung mit 133 MHz CPU- und 166 MHz
Speichertakt nahezu durchgehend kontraproduktiv ist. Dieses Bild
zeigt sich in Ansätzen auch bei VIA's KT333. Hier gelingt es den
Mainboard-Herstellern aber oft, durch sorgfältige
BIOS-Programmierung, im asynchronen Betriebsmodus sogar noch ein
kleines Leistungsplus herauszukitzeln. Beim Chipsatz aus dem Hause
SiS, scheint dies unmöglich. Der SiS745 leidet ganz erheblich unter
der asynchronen Taktung von CPU und Speicher.
Fazit
Eigentlich
müsste man an dieser Stelle ein geteiltes Fazit ziehen. Zum einen
die Beurteilung dessen, was Elitegroup rund um den SiS745 für ein
Mainboard produziert hat - zum anderen, was SiS mit dem SiS745 Chip
geleistet hat. Insbesondere die Benchmark-Resultate hinterlassen ein
zwiespältiges Bild. Hier kann man Elitegroup sicherlich die
geringste Schuld geben.
Im Rahmen der mit diesem Chip(satz)
vorhandenen Möglichkeiten, hat Elitegroup mit dem K7S6A ein
Mainboard herausgebracht, das aufgrund seines extrem niedrigen
Preises und einer zumindest durchschnittlichen Performance, durchaus
seine Freunde finden wird. Gerade in Office-, oder Zweitrechnern
wird das K7S6A gut aufgehoben sein. Wer mit dem K7S6A aufwendige
moderne Spiele genießen möchte, sollte das Geld, welches er beim
Kauf des Mainboards gespart hat, in eine gute Grafikkarte
investieren.
Das Board sollte man fernerhin grundsätzlich besser im
synchronen Takt von CPU und Speicher betreiben. Die schlechte
Performance eigentlich aller SiS745 basierter Platinen im
asynchronen Modus ist eindeutig SiS anzulasten, nicht aber den
Mainboardherstellern. So erzielt man bei einer synchronen Taktung
mit 147/147 MHz z.B. durchaus die Performance guter KT266A-Platinen.
User, die über guten, zum Overclocking geeigneten PC2100 RAM
verfügen, sollten sich die Extra-Anschaffung von PC2700 Modulen
sparen.
Der Alltagsbetrieb zeigte das
Verhalten, für das Elitegroup-Mainboards eigentlich bekannt
sind: gute Stabilität und gutmütiges Gesamtbetragen.
Wer Wert auf diese nicht unwichtigen "Features" legt, ist hier mit
dem K7S6A für den günstigen Preis von
z.Z. 61 €
gut bedient !
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