Leadtek Winfast A250 LE TD mit Geforce 4 Ti4200
Chip und 64 MB
SD-DDRAM
Vorwort
Heute stellen wir euch wieder einmal eine Grafikkarte mit dem
Geforce 4 Ti4200
Chip vor. Mittlerweile hat sich dieser Chip zu einem wahren
Preis/Leistungs-Kracher entwickelt und erfreut sich daher unter den
Spielern allergrößter Beliebtheit, zumal sich manche Grafikkarte mit etwas
Glück durchaus auf das Leistungsniveau der weitaus teureren
GF4Ti4400 Modelle übertakten lassen.
Die vorliegende Karte kommt
aus dem Hause Leadtek - es handelt sich um das Modell "A250 LE
TD" . Was man hier in Bezug auf Leistung und Qualität
erwarten kann, wollen wir in diesem Artikel zu erhellen versuchen. An dieser Stelle bedanken wir uns recht
herzlich bei der Firma Eurobizz, die uns großzügig mit dem
Testmuster gesponsert haben.
Lieferumfang
Der Lieferumfang der Leadtek-Karte kann
sich durchaus sehen lassen. So finden sich im Verpackungskarton
neben der Grafikkarte noch eine Bedienungsanleitung,
Handbuch zur
Schnellinstallation, zwei Spiele-Vollversionen ( "Gunlock"
und "Dronez" ), die Treiber-CD mit Treibern und
Hilfsprogrammen, sowie ein Kabelsatz ( Cinch- / S-Videokabel,
Verlängerung ). Einen DVI-VGA Adapter gibt es allerdings nicht. Die
Dokumentation der Karte ( Installation / technische Daten / Troubleshooting etc. ) ist recht gut ausgefallen; das
Handbuch ist
sehr ausführlich und gut bebildert.
Layout & Spezifikation der Karte
Grafik-Prozessor Geforce4 Ti-4200
250 MHz Chiptakt
513 MHz Speichertakt
64 MB SD-DDRAM, 4 ns
8,0 GB/s Speicherbandbreite
DirectX8.1- und OpenGL 1.3-Unterstützung
Die Leadtek-Karte arbeitet mit einem
Chiptakt von 250 MHz , einem Speichertakt von 513 MHz ( Standard =
446 MHz ) und ist mit 64 MB SD-DDRAM 4ns ausgestattet, der sowohl
auf der Vorder- als auch auf der Rückseite der Karte mit wuchtigen
Kühlblechen verdeckt ist.
Bei der Kühlung hat Leadtek sich also
nicht auf das Referenzdesign beschränkt, sondern eine eigene
Kreation vorgelegt. Auf der Kartenvorderseite findet sich ein
massiver Kühlblock aus Aluminiumblech in den der
recht leise
Lüfter integriert ist. Auf der Rückseite, befindet sich wie schon
erwähnt ebenfalls ein Kühlblech, welches die hier verbauten
Speicherbausteine abdeckt.
Durch diese besonders massive
Kühlvorrichtung überhitzt die Karte auch im übertakteten Zustand
nicht. Allerdings ist die Karte durch diese Bauweise auch recht
schwer geworden. An Anschlussmöglichkeiten bietet die Leadtek A250
den normalen VGA-Anschluss, einen DVI-Anschluss, sowie die
Möglichkeit, einen TV-out Anschluss nutzen zu können. Schade, dass
Leadtek hier keinen DVI-VGA-Adapter beigefügt hat, um einen zweiten
Röhren-Monitor anschließen zu können.
Zur Mainboard-Kompatibilität sei
vermerkt, dass Geforce4 Karten mit Ti4200-Chip kürzer sind, als
ihre größeren Schwestern Ti4400 und 4600. Einbauprobleme sollten
also nicht zu befürchten sein und zumindest auf unserem
Testmainboard, dem
Epox 8KHA+, bereitete die Karte
keinerlei Probleme
in dieser Hinsicht.
Die
Anschlüsse der Leadtek A250 LE TD
Testplattform
Testkonfiguration:
Windows
ME
Mainboard
|
Epox
8KHA+
|
CPU
|
Athlon
XP 1500+ unlocked
|
RAM
|
256
MB Kingmax CL2,5 PC2700
|
Grafikkarte
|
Leadtek
A250 LE TD 64 MB SD-DDRAM
Geforce4 Ti4200
Detonator
28.32
( mitgelieferter Winfast-Treiber )
|
Sound
|
Terratec
128 PCi
|
Benchmarks
Entgegen manch anderen Magazinen wollen
wir hier auf K7Jo in lockerer, kurzer Form benchen. Wir wollen
niemandem mehrseitige Benchmark-Orgien um die Ohren
"hauen", die letztendlich ohnehin nie den Anspruch auf
Vollständigkeit erfüllen können, manch einen Leser dafür aber
schon nach kurzer Zeit ermüden. Statt dessen konzentrieren wir uns
auf eine kleine Auswahl von Benches und Demos, die auch der Home-User ggf. ohne großen Aufwand nachvollziehen kann. Dennoch
hat es in jüngster Vergangenheit einige Änderungen sowohl an
unserem Testrechner, wie auch an unserem Benchmark-Setup gegeben.
Die hier veröffentlichten Benchmarkergebnisse sind daher nicht mehr
mit denen aus unseren ersten Tests zu vergleichen !
Die Änderungen
sind wie gesagt zweierlei Natur : Zum einen haben wir ein neues
Mainboard in unserem Testrechner ( das altbewährte Epox 8KHA+ ),
zum anderen haben wir z.T. auf Kritik an unseren Benchmarks reagiert
und hier entscheidende Änderungen an den Testkriterien vorgenommen.
Während wir
früher mehr mit Einstellungen in Richtung
"Performance" testeten, haben wir nun unsere
Testbedingungen in der Richtung verschärft, dass wir mehr in
Richtung "Qualität" messen. Wir haben daher unsere Bench-Setups drastisch
verschärft und aktualisiert, da die Anforderungen an moderne
Grafikchips durchaus höher sind. Dies gilt vor allem für die
Anwendung von Features, die die Bild/Textur-Qualität betreffen.
Ebenso haben wir uns entschlossen, in den Benches die Auflösung
640x480 komplett wegfallen zu lassen. Kaum ein Anwender wird sich
eine moderne Grafikkarte zulegen, um dann mit niedrigsten
Auflösungen und Farbtiefen zu spielen ! Der Anspruch der Käufer an
Bild- und Effektqualität ist einfach gestiegen.
Damit eine bessere Einordnung der
Leistungsfähigkeit unserer Testkandidaten möglich ist, haben wir (
wie auch bei unseren Mainboard-Tests ) ein Referenzmuster
mitgebencht. Es handelt sich hierbei um eine Radeon 8500LE
Grafikkarte mit 64 MB SD-DDRAM des Herstellers "Sapphire".
Gerade für den vorliegenden Test bietet sich dieser vergleich gut
an, denn im Marketing werden Grafikkarten mit Radeon8500LE und
NVidia GF4Ti4200 Chip sozusagen als direkte Konkurrenten gehandelt.
Beginnen wollen wir mit den allseits
sehr beliebten 3DMark-Benches von
MadOnion, ,
auch wenn sie mit den tatsächlichen Gegebenheiten unter
Spielebedingungen nicht unbedingt viel zu tun haben.
3D Mark 2001 SE
Ein recht ordentliches Ergebnis
der Leadtek-Karte. Um die Karte noch einmal richtig zu stressen, haben
wir anschließend noch einmal den anspruchsvollen "Dragothic
Bench" sowie die "Nature Scene" durchlaufen lassen.
Hier werden extrem hohe Anforderungen an die Grafikkarte gestellt.
Die Benches erfolgten jeweils in der vorgegebenen Einstellung bei 32
bit, geändert wurde lediglich die Auflösung.
3DMark 2001 SE - "Dragothic"
3DMark 2001 SE - "NatureScene"
Die Leadtek Karte kann unsere
Referenzkarte in beiden Szenarien mehr oder weniger deutlich
abhängen und demonstriert damit deutlich das sehr gute Preis/Leistunsverhältnis
der GF4Ti4200 Chips.
3DMark 2000
In den 3DMark-Tests liefern beide
Kandidaten recht gute Resultate ab. Die Leadtek kann sich im
moderneren DX8 optimierten 3DMark2001SE schon etwas vom Radeon8500LE Chip absetzen.
Im älteren, DX7 Benchmark 3DM2000 liegen beide Kandidaten nahezu
gleichauf.
GL Excess
Mark
GL Excess ist zwar schon ein etwas
älterer Benchmark, zur Gesamtbeurteilung der Leistungsfähigkeit
einer Grafikkarte und zum allgemeinen Vergleichen durchaus noch
brauchbar. Um vergleichbare Resultate zu erzielen, sollte man in
jedem Fall den kompletten Benchmark ( bestehend aus 12 Einzel-Szenen
) durchlaufen lassen. Der GL Excess Mark bedient sich im Gegensatz
zum 3DMark ( D3D ) der Open GL Schnittstelle. Geprüft haben wir
jeweils in den vorgegebenen Auflösungen bei 32 bit und unter
Aktivierung aller Szenen.
Hier zeigt sich ein etwas
uneinheitliches Bild. Beide Karten liegen in der höheren Auflösung
sehr dicht zusammen. Lediglich in der geringeren Auflösung kann
sich die Karte mit GF4 Ti4200 Chip deutlicher
absetzen.
Soweit unsere synthetischen Benchmark-Ergebnisse. Wie schlägt sich die
Leadtek A250 jedoch in
den wesentlich realitätsnäheren Spiele-Benchmarks ? Zur Klärung
dieser Frage haben wir drei sehr beliebte Spiele
herangezogen. Es handelt es sich um "Aliens vs. Predator2"
, Lucas Arts' "Jedi
Knight II - Jedi Outcast" und zum krönenden Abschluß haben wir uns
noch einmal die
Leistung der Leadtek A250 LE TD im brandaktuellen "UT2003" angesehen.
Wie sich der Kandidat aus dem Hause Leadtek ( und natürlich auch
unsere Referenzkarte ) dabei geschlagen haben, zeigen wir im
folgenden.
Aliens vs.
Predator 2
AVP2 arbeitet mit der Ligthtech-Engine;
gebencht haben wir die Intro-Szene der SinglePlayer Kampagne "Predator
/ Hunt" in 32 Bit und mit Detaileinstellungen "hoch".
Da AvP2 keine eigenen Demo-Szene mitbringt, haben wir hier mit Fraps
1.8a gemessen.
Der Vorsprung der Leadtek A250 LE TD
vor unserer Referenzkarte ist hier recht deutlich. Diese Runde geht
klar an den GF4Ti4200 Vertreter.
Jedi
Outcast Open GL ( Q3A Engine )
Jedi Outcast arbeitet als aktuell sehr
beliebtes Spiel mit der bewährten Q3A-Engine. Für unsere Benches
haben wir die "PC-Extreme" Demo der Kollegen von PC-Extreme
benutzt. Einstellungen : Grafikqualität,
Texturqualität, Geometriedetails - alles hoch; Texturtiefe 32 bit,
Texturfilterung-trilinear.
Wiederum durchgehend gute Leistungen
der Leadtek A250. Selbst bei 1280x1024 mit 32 Bit werden hier noch
gute Resultate erzielt. Ein kleiner Performance-Rückgang erfolgt ab
einer Auflösung von 1280x1024. Hat die A250 in den kleineren
Auflösungen noch die Nase vorn, so kann der Radeon8500LE-Konkurrent
hier aufschließen und ist durchaus ebenbürtig. Wer das Lichtschwert kreisen lassen will,
ist mit Leadteks GF4Ti4200 Karte gut dabei !
UT2003
Demo
Zum Abschluß unserer
kleinen Benchmark-Suite wollen wir euch die Ergebnisse im neuen
UnrealTournament 2003 Demo präsentieren. Die UT2003 Demo bringt ein
eigenständiges Benchprogramm mit sich, welches sich im Systemordner
von UT2003 versteckt. Es wurde mit vorgegeben Auflösungen in 32 Bit geprüft. Dabei legten wir
für Messungen, die möglichst nahe an der Spiel-Realität sein
sollen z.T. nur die Ergebnisse der BotMatch-Demos zugrunde.
Die ebenfalls ermittelten "flyby"-Werte gehen an
der Realität der wahren Spiel-Performance wohl vorbei. Wir
benutzten die Flyby-Werte daher nur, um z.B. die Unterschiede beim
Übertakten der Grafikkarte und bei Aktivierung von
qulitätsrelevanten Features ( wie z.B. die Kantenglättung, auf die
wir extra eingehen ), deutlicher heraus zu streichen. Schauen wir
uns nun aber zuerst einmal die reine ( realitätsnähere ) Performance in den
so genannten
BotMatch-Szenen an.
Die etwas realitätsfremderen "flyby"
Messungen würden folgendes Bild ergeben:
Die Leadtek-Karte hat in beiden Mess-Varianten
die Nase
deutlich vorn und kann den Radeon8500LE Vertreter klar hinter sich lassen. Angesichts der sehr hohen Frame-Raten im "flyby-Modus" dürfte klar sein, dass
dieser Bench eher zum allgemeinen Vergleich von Grafikchips taugen
kann, aber nicht relevant für die im Spiel tatsächlich erzielbaren
Bildfolgen sein dürfte.
Abschließend wollen wir betrachten,
inwieweit qualitätssteigernde Features die Spieleperfomance
drücken - hier meinen wir insbesondere die Kantenglättung. Wie
verhält sich die Leadtek-Karte bei eingeschalteter Kantenglättung
?
Da sich die Unterschiede im reinen
Bot-Match-Bench nicht so deutlich zeigen, haben wir noch einmal die
Flyby-Werte mit aufgenommen. Bei 2xFSAA und dem Quincunx-Verfahren
ist der Rückgang in der Performance noch erträglich. Bei
Aktivierung von 4xFSAA erfolgt jedoch schon ein krasser Einbruch.
Von der höchsten Qualitätsstufe "4xS" muss bei UT2003
abgeraten werden. Ein guter Mittelwert aus Qualität und Leistung dürfte hier bei
2xFSAA erreicht sein.
Overclocking
Angesichts des wahrhaft
monströsen Kühlkörpers der Leadtek A250 LE TD, keimt bei Freunden
des Overclockings natürlich sofort Hoffnung auf prächtige
Übertaktungsergebnisse. Übertakten ließ sich die
Karte in der Tat dann auch sehr gut. Hierfür liefert Leadtek auf der Treiber-CD ein
eigenes kleines Tool namens "Speed-Runner".
Wir konnten die
Karte bis zu einer Taktung von 300/600 MHz stabil betreiben.
Weitergehende Übertaktungsversuche wollten wir nicht mehr wagen,
obwohl hier anscheinend noch mehr "drin" gewesen wäre. Rein
zahlenmäßig hört sich das zwar gut an ( Grundtakt zur Erinnerung :
250/513 MHz ) in der Spielepraxis sollte sich der Anwender aber
trotzdem nicht zuviel erwarten. Wir prüften, anhand von UT2003
nach, inwieweit hier wirklich ein Performancezugewinn entsteht. Das
Ergebnis ist eher ernüchternd - zwar zeigt sich in den Flyby-Werten
ein Zuwachs von 8 fps, in den Bot-Match-Werten ist der Zugewinn aber
eher minimal.
Die nominelle Übertaktung
von immerhin 50 MHz beim Chiptakt und 87 MHz beim Speichertakt bringt
dem Anwender also nicht unbedingt viel, sicher reagieren andere Spiele
aber auch deutlicher auf Übertaktungen, als die hier vorgestellten.
Natürlich sollte man hier grundsätzlich nicht zuviel erwarten.
Immerhin kann man das Übertaktungsergebnis auch von einer anderen
Warte betrachten: Für Spieler, die mit ihrer Hardwareausstattung in
besonders leistungshungrigen Spielen bereits hart an der Grenze der
Spielbarkeit kratzen, kann jedes fps Mehrgewinn bereits der
"Himmel" sein ! So muss jeder Anwender selbst herausfinden und entscheiden, was ihm
Overclocking für seine Anwendungen bringen mag. Anzumerken sein noch,
dass die Karte im übertakteten Zustand trotz des massiven
Kühlkörpers spürbar "heißer" wird. OC-Freunde sollten
hier also moderat vorgehen und ihre Übertaktungsvorhaben genau
abwägen !
Zwar lässt sich
die Karte
damit teilweise über die
Spezifikationen einer Ti4400-Karte takten, dennoch ist der Leistungszuwachs
wie erwähnt, relativ zu werten. Hierzu noch einmal schnell zur
Orientierung die Taktraten der GF4Ti-Familie :
Ti4200 Chip : 250
MHz / Speicher : 444(500/513) MHz
Ti4400 Chip : 275
MHz / Speicher : 550 MHz
Ti4600 Chip : 300
MHz / Speicher : 650 MHz
Für Overclocker ist die
Karte trotz des mitgelieferten OC-Tools unserer Meinung nach, nicht
wirklich der Überflieger. Es soll jedoch klar festgehalten werden,
dass die Karte schon von Haus aus sehr gute Werte abliefert und ein
Overclocking demnach nicht unbedingt nötig ist.
Fazit
Die Leadtek Winfast A250 LE
TD GF4
Ti4200 64 MB SD-DDRAM konnte uns in puncto 3D-Leistung vollkommen
überzeugen. Sie ist zweifelsohne eine sehr schnelle Ti4200er Karte. Positiv hinzu kommt eine
sehr gute Übertaktbarkeit, die sie teilweise
sogar auf das Niveau einer weitaus teureren Ti4400 Karte hebt.
Die Ausstattung
ist ordentlich : der Käufer erhält zwei Spiele ( wenngleich auch
keine Highlights ) und im Softwareumfang ist u.a. der Winfast
DVD Player enthalten, der das Abspielen von DVD's am PC ermöglicht.
Nur einen DVI-VGA-Adapter hat Leadtek nicht spendiert. Die Karte ist
zur Zeit bei einigen Händlern schon für
160 € zu haben und stellt
für aufrüstwillige User, die einen kraftvollen, aber nicht zu teuren
3D-Beschleuniger suchen, sicher eine attraktive Alternative dar !
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